BEZIRK KIRCHDORF. Tips Kirchdorf befasst sich im Laufe des Sommers mit Gesundheitsthemen. Die Ärzte des Landeskrankenhauses (LKH) Kirchdorf beantworten aktuelle Fragen.

Wir planen unsere erste Urlaubsreise mit unseren Kindern im Alter von einem und vier Jahren. Was empfehlen Sie uns, in der Reiseapotheke mitzunehmen?
Gerhard Pöppl, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im LKH Kirchdorf: Der Inhalt einer Reiseapotheke orientiert sich am Urlaubsziel und der Aufenthaltsdauer. Wichtig sind Medikamente, die regelmäßig oder aktuell eingenommen werden müssen, in ausreichender Menge mitzunehmen. Bei Flugreisen unbedingt ins Handgepäck geben, um bei Gepäckverlust trotzdem darauf zugreifen zu können! Eine Medikamentenliste mit Handelsnamen und Wirkstoff der Präparate kann unter Umständen bei der Organisation im Ausland hilfreich sein.
Um Durchfallerkrankungen vorzubeugen gilt nach wie vor die „alte“ Weisheit: „Cook it, boil it, peel it or leave it“ (“koche es, erhitze es, schäle es, oder lass es sein“). In diesem Sinne ist es nicht ratsam, Speisen wie rohes Fleisch, Salate, rohen Fisch, Meeresfrüchte, Leitungswasser, Eiswürfel, ungeschältes Obst, Milch und unpasteurisierte Milchprodukte zu sich zu nehmen. Sollte es trotzdem zum Durchfall kommen, dürfen Präparate gegen Magen-Darm-Erkrankungen nicht fehlen. Auch Mittel gegen Husten und Schnupfen sowie gegen Insektenstiche sind vor allem bei Reisen mit Kindern besonders wichtig, um im Notfall gleich reagieren zu können. Als Sonnenschutz empfiehlt sich neben einer Kopfbedeckung ein Sonnschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor einzupacken. Direkte Sonnenbestrahlung, insbesondere während der Mittagssonne, ist bei Kleinkindern gänzlich zu vermeiden.
Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sollte so viel wie nötig und so wenig wie möglich enthalten, beispielsweise Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzen, Husten und Schnupfen, Durchfall und Erbrechen bzw. Präparate zum Ersatz von Mineralstoffen, Reisekrankheit, Sonnenbrand, Insektenstiche und Allergie, Mittel zur Hautdesinfektion, Wund- und Heilsalbe, Salbe gegen Prellungen und Verstauchungen, Pflaster, Mullbinden, aluminisierter Verbandmull gegen Verbrennungen, Schere, Pinzette und Fieberthermometer. Speziell für Kinder empfiehlt es sich Fiebersenkende Mittel als Zäpfchen (Achtung Zäpfchen schmelzen bei warmen Temperaturen) oder Saft, Elektrolytpräparate bei Durchfall und Erbrechen, Mikroklistiere gegen Verstopfung sowie einen kindgerechten Insekten- und Sonnenschutz einzupacken.
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