Theologie vom Fass mit Bischof Jaime Villarroel
Ein spannender Abend bei Theologie vom Fass mit Bischof Jaime Villarroel aus Venezuela

Bischof Jaime Villarroel aus Venezuela erzählte den Zuhörern von „Theologie vom Fass“ über die katastrophalen Umstände in seinem Heimatland. Der vom Militär gestützte sozialistische Präsident Maduro lasse das Land regelrecht verhungern.Die Inflation sei auf bis zu 1 Million Prozent explodiert, sodass die heimische Währung nichts mehr wert sei. Es kursiere nur mehr der Dollar, jedoch würden für einen Liter Milch zwei durchschnittliche Monatseinkommen (!) benötigt. Die Bevölkerung könne also hauptsächlich durch Eigenanbau ärmlichst überleben. Ebenso unleistbar geworden seien Medikamente; für eine Tagesdosis Antibiotika müsse man etwa drei Monate arbeiten gehen. So bleibe den Leuten oft nur die schreckliche Wahl zwischen Hunger oder Krankheit. Diese Zustände hätten zu einer hohen Säuglings- und Müttersterblichkeit geführt. Das wegen seiner Ölvorkommen eigentlich so reiche Venezuela fördere nur mehr einen Bruchteil der ursprünglichen Ölmengen, der von der Regierung dann auch noch nach Kuba verkauft werde oder mit dem Schulden bei den Russen oder Chinesen bezahlt würden, anstatt das Öl dem eigenen Volk zu belassen. Die Venezolaner müssten sich daher oft tagelang an Tankstellen anstellen. Immer wieder werde das Land von Stromausfällen geplagt, die bis zu einer Woche dauern würden. Mittlerweile seien 3 Millionen Venezolaner aus dem Land geflüchtet, vor allem ins benachbarte Kolumbien. Das Joch der Regierung laste besonders auf jenen, die sich gegen das System stellen: das Militär sende Tötungskommandos in die Dörfer, die selbst vor der Ermordung Jugendlicher nicht zurückschrecken würden.Vom Oppositionsführer und Hoffnungsträger Juan Guaidó koordinierte Hilfskonvois für das hungernde Land seien beschossen und verbrannt worden. Auf tatkräftige Hilfe aus dem Ausland habe man bisher leider vergeblich gewartet. Der Bischof bat abschließend darum, diese von ihm mitgebrachten Informationen zu verbreiten.
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