BurnOut Prävention Tipp #1 - Seien Sie ehrlich zu sich selbst!
Ganz ehrlich: Wie geht es Ihnen? Danke, gut? Und wie würde die Antwort lauten, wenn Ihr bester Freund / Ihre beste Freundin diese Frage stellen würde? Oder wie würden Sie diese Frage sich selbst beantworten? Anders? Manchmal ist es gut, innezuhalten und genau hinzuhören.

Ja, sicher zwickt es mal hier, mal da, aber man wird ja nicht jünger. Es stimmt, die Arbeit wird immer stressiger und mehr, genauso wie der Druck, aber so geht es ja jedem. Ok, das mit dem Einschlafen ist grad auch nicht so prickelnd, aber das liegt wohl an den Sternen oder den Strahlen unter dem Bett, was weiß ich. Wir gewöhnen uns an solche Dinge, solange sie nicht zu heftig werden. Es ist so wie die Sache mit dem Frosch. Kennen Sie nicht?
Der Frosch im Topf
Also die Sache ist die: wenn Sie einen Frosch in einen Topf mit kochendem Wasser werfen, wird er um sein Leben kämpfen und alles tun, um zu überleben. Geben Sie den gleichen Frosch allerdings in einen Topf mit kaltem Wasser und schalten dann die Herdplatte ein, dann wird der Frosch im Wasser bleiben und gekocht werden. Er nimmt den langsamen Temperaturanstieg einfach nicht wahr.
In gewisser Weise sind wir Menschen wie Frösche. Wir gewöhnen uns schnell an Veränderungen, auch, wenn diese unangenehm sind. Die höheren Preise, das Gasthaussterben am Land, die ständige Müdigkeit. Das Leben ist halt kein Ponyhof.
Manchmal wollen wir nicht hinsehen.
Unsere Glaubenssätze suggerieren uns Durchhaltevermögen (“Wird schon wieder!“) und stoische Akzeptanz (“Das ist halt so!“). Wir verwechseln Warnsignale unseres Körpers mit altersbedingten Ermüdungserscheinungen unserer Biologie und anstatt die Essensgewohnheiten zu ändern, schlucken wir lieber eine kleine Tablette, die den Magen aufräumt.
Meistens fällt es uns schwer, Veränderung anzunehmen, weil wir viel lieber möchten, dass alles so bleibt, wie es ist. Und so verstecken wir die (unangenehme) Wahrheit vor uns selbst und reden uns ein, dass eh alles ok ist.
Aber ist es das?
Nur wegsehen ist auch keine Lösung.
Ein BurnOut kommt nicht von heute auf morgen, sondern wächst langsam im Inneren heran. Bitte verstehen Sie mich richtig: Nicht jeder schlechte Gedanke, nicht jede Einschlafproblematik ist gleich ein BurnOut oder muss zwingend dorthin führen. Aber es ist leider eine Tatsache, dass praktisch jeder BurnOut-Betroffene über depressive Stimmungen und Schlafstörungen berichtet. Und diese Symptome fangen ganz unscheinbar an. Erst nur sporadisch, dann immer öfter. So, dass man sich daran gewöhnt.
Deshalb ist es immer besser, hinzusehen und sich manchmal auch Fragen zu stellen.
Also, mein Tipp für Sie an diesem schönen Samstag: Beantworten Sie heute ganz in Ruhe und nur für sich selbst diese eine Frage: Wie geht es mir wirklich? Bin ich zufrieden mit meinem Leben?
Und vergessen Sie dabei bitte nicht die Kleinigkeiten, die Sie schon lange akzeptiert haben und die Herzenswünsche, die vielleicht unter einer dicken Staubschicht verschwunden sind. Alles zählt. Körper, Geist und Seele. Vielleicht möchten Sie diese kleine „Inventur“ für sich selbst aufschreiben, es macht Vieles sichtbar und hilft ganz bestimmt.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Ehrlichkeit dabei.
Alles Liebe,
Ihr
Wolfgang T.
P.S.: In dieser Kolumne geht es um BurnOut-Prävention aus der Sicht eines Betroffenen. Nachdem ich selbst zwei Mal in diese Krise geschlittert bin und auf dem Weg zurück in ein gesundes, gutes Leben Antworten auf die Frage nach dem „Warum“ gefunden habe, möchte ich meine Erfahrungen und Tipps zur Vermeidung der Krise weitergeben.
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