Besonderes Risiko im Sommer-Reiseverkehr: Der Autobrand
OÖ. Gerade im Sommerreiseverkehr sind Autobrände eine nicht zu unterschätzende Gefahr. “Zwei Brandursachen kommen dabei besonders häufig zum Tragen: elektrische Defekte im Bereich des Motors und der Armaturen sowie auslaufende Betriebsmittel wie Treibstoffe und Öle, die auf heiße Fahrzeugteile geraten und entzündet werden“, erklärt Günther Schwabegger, Mitglied der Geschäftsführung der Brandverhütungsstelle für OÖ.

„Im Regelfall dauert es zehn bis fünfzehn Minuten, bis ein PKW in Vollbrand steht. Zu wenig Zeit also, um auf das Eintreffen der Feuerwehr zu warten. Genügend Zeit jedoch, um das Fahrzeug zu verlassen, die Familie oder andere Beifahrer in Sicherheit zu bringen, die Feuerwehr zu alarmieren und mit ersten Löschversuchen zu beginnen“, sagt Schwabegger. Voraussetzung dafür ist, dass man selbst einen funktionsfähigen Autofeuerlöscher mitführt oder dass Straßenkameraden mit ihrem eigenen Autofeuerlöscher zu Hilfe eilen.
Autos explodieren im Regelfall nicht
Dass man sich als Helfer beim Löschen eines Fahrzeugbrandes in eine besondere Gefahrensituation begeben könnte, ist laut Erfahrungen der Brandschutzexperten nicht zu befürchten. „Auto-Explosionen kommen fast nur in Hollywood-Filmen vor, bei einem beginnenden PKW-Brand gibt es kaum einen Grund, sich vor einer Explosion des Kraftstoff-Tanks zu fürchten“, erklärt Schwabegger.
Richtiges Verhalten bei Fahrzeugbränden
Handelt es sich um das eigene Auto, das während der Fahrt in Brand gerät, so ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Auto am rechten Fahrbahnrand oder einem sicheren Ort anzuhalten. Nach dem Ausschalten der Zündung und dem Einschalten der Warnblinkanlage gilt es, die Warnweste anzuziehen, die Motorhaube zu entriegeln und das Fahrzeug zu verlassen.
„Beim Löschversuch sollten Sie die Motorhaube wegen der Verbrennungsgefahr vorsichtig und nur wenige Zentimeter öffnen. Erst wenn Sie nahe genug am Feuer sind, sollten Sie die Flammen mit kurzen, gezielten Stößen löschen“, rät Schwabegger: „Achten Sie darauf, dass Sie den Wind möglichst im Rücken haben, und halten Sie nach Möglichkeit einen Rest an Löschmittel zurück, um allfällige Rückzündungen bekämpfen zu können.“
Jährlich rund 1.500 Fahrzeugbrände in Österreich
Im mehrjährigen Durchschnitt geschieht es rund 1.500 Mal, dass alleine auf Österreichs Straßen und Autobahnen ein Fahrzeug in Brand gerät. Aufgrund der signifikanten Häufung während der Sommermonate ist also mit mehr als fünf KFZ-Bränden im Tagesschnitt zu rechnen.
Feuerlöscher sicher montieren, mindestens 2 Kilo Pulver
Der Autofeuerlöscher sollte so montiert werden, dass er im Notfall schnell zur Hand ist. Ob die Anbringung unter dem Fahrersitz oder im Kofferraum erfolgt, ist zweitrangig. Der Feuerlöscher muss mit seiner Halterung befestigt werden, damit er bei einer Notbremsung oder bei einem Unfall nicht zum lebensgefährlichen Geschoß wird! Ein Autofeuerlöscher sollte zumindest zwei Kilo Pulverfüllung beinhalten und für die Brandklassen A, B und C geeignet sein.
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