Keiner beherrscht die hohe Kunst des Weglassens so gut wie Mazda. Der neue Jahrgang des Mazda3 bekommt aber auch etwas dazu.
Die Designsprache Kodo ist ja nun wirklich nichts mehr Neues und im täglichen Verkehr angekommen. Sollte man meinen. Doch dann fährt man mit seinem Mazda3 Skyactiv-X in klassischem Soul Red Crystal durch die Gegend und wird erst recht wieder angestarrt. Man sieht es den Gesichtern förmlich an, wie sie von dem elegant und zugleich dynamischen Kompakten angetan sind. Kodo steht demnach nicht nur für Schönheit durch Reduktion, sondern offensichtlich auch für Schönheit ohne Ablaufdatum.

Und es ist ja nicht so, dass die Geschichte beim Einsteigen eine tragische Wendung nimmt. Da gab es auch andere Zeiten und Stilrichtungen, die weit mehr Richtung als Stil hatten. Bei Mazda ist das generell Schnee von gestern, jedes Modell ein Bringer. Der 3er Jahrgang 2021 ist da keine Ausnahme. Oft stellt sich ja die Frage was oder wer Premium ist, spontan fallen dann die üblichen drei bis maximal vier Namen. Falls das bei ihnen auch so ist, und Mazda nicht dabei ist, dann wäre das bitte zu ändern.
Das Interieur ist ein ganz großer Wurf in Bereichen wie, na ja, eigentlich in allen Bereichen. Es wirkt durch das zurückhaltende Design kühl und edel zu gleich, während die fein verarbeitete Lederlandschaft zu ihrer vollen Entfaltung kommt. In Sachen Bedienung offeriert Mazda das Beste aus allen Welten. Es gibt analoge Tasten, einen fein geriffelten Lautstärkenregler, eine Sprachsteuerung, einen Dreh-Drückregler und, fast hätten wir ihn vergessen, einen auf 8,8 Zoll angewachsenen Touchscreen.
Der Grad des Genusses hängt von der Ausstattung ab, dies allerdings weniger als bei der Konkurrenz. Coole Features wie Head-up-Display oder Navi sind zur Schande der Anderen serienmäßig. In Bestform zeigt sich der 3er in der GT+-Variante, wo 18-Zoll Felgen, adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer und eine Vielzahl an Assistenzsystemen locken. Via vier Paketen ist eine weitere Aufwertung möglich, bis man am Ende in Ledersitzen lümmelt und dem Bose-Sound aus 12 Lautsprechern lauscht, während Staufolgeassistent & Co. die Kontrolle übernehmen.
Für kurze Zeit aber nur, immerhin fuhren wir die Top-Motorisierung, namentlich den e-Skyactiv X. Das neue Jahr bescherte ihm einen dezenten Bonus in Sachen Leistung und Drehmoment, 186 PS und 240 Newtonmeter bei 4.000 Touren stehen jetzt auf dem Leistungsblatt. Geblieben sind die wunderbar lineare und kräftige Kraftentfaltung und die Umstellungsminute die man braucht, um sich an die fehlende Turbounterstützung zu gewöhnen. Danach heißt es genießen, eifrig im herrlich knackigen 6-Gang-Getriebe rühren und den Mazda3 eben Mazda3 sein lassen.
Dass der Verbrauch dabei überschaubar bleibt, liegt neben der Skyactiv-Technologie am Mild-Hybrid-System, welches wacker gegen die dynamischen Avancen ankämpft. Wir bewegten uns im Schnitt stets rund um die magische 6,0 Liter-Marke, je nach Fahrstil. Äußerst moderat demnach, ganz wie der Preis. Das Top-Modell Mazda3 e-Skyactiv X GT+inklusiver aller Pakete und Metallic beläuft sich auf EUR 33.920,00.
Echt lässig: Wie sich Mazda heimlich in die Premiumlounge Zutritt verschafft.
Echt stressig: Der Versuch sich in Zurückhaltung zu üben.
Echt fett: Das Design.
Echt jetzt: Der Kofferraum ist kleiner als erwartet.
Daten Mazda3/X186/GT+/Sound/Premium/Tech
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 186 PS
Max. Drehmoment: 240 Nm / 4000 U.
Testverbrauch: 6,3 Liter
Vmax: 216 km/h
0 auf 100 km/h: 8,2 Sek
Preis ab EUR 33.090,0
by fahrfreude.cc
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