Modelle wollen sich stets von der Masse abheben und sehnen sich nach einem Alleinstellungsmerkmal. Der neue Suzuki Swift hat eines. Großes Geheimnis müssen wir da jetzt eh nicht daraus machen, eh klar geht es um den Allradantrieb. Suzuki ist quasi Allrad, auch wenn es quer durch das so kleine wie feine Portfolio Modelle mit Vorderradantrieb gibt. Ergo dessen auch für den Swift, der damit das Kunststück schafft, sich mit allen gängigen Kleinwagen vergleichen lassen zu müssen. Sich gleichzeitig als „Allgrip“ aber jedem Vergleich entzieht.

Schön wäre noch, wenn das Auto rund um die vier angetriebenen Räder auch von der lässigen Sorte ist. Wir würden das so unterschreiben, dabei aber nicht unerwähnt lassen, auch das Kleingedruckte zu lesen. Sagen wir so, wenn sie auf der Suche nach einem ultramodernen Kleinwagen ums große Geld und ausgerüstet mit Megascreens und den neuesten technischen Errungenschaften sind, können sie an der Stelle aufhören weiterzulesen.
Heißt im Umkehrschluss, der Suzuki Swift ist ein solider und unaufgeregter Begleiter für den Alltag, ist dabei so modern wie ein Auto anno 2024 sein sollte und bleibt dabei preislich attraktiv. 23.490,00 EUR ist die dazugehörige Zahl, und da reden wir vom Allgrip „flash“, seines Zeichens nichts weniger als das Top-Modell. Da sind dann so Feinheiten wie Navi, Soundsystem, Keyless, Rückfahrkamera, 9“ Touchscreen und einiges mehr an Bord. Einzig verbliebenes Extra ist die Metallic-Lackierung.
Man ist quasi wahllos glücklich und muss darauf hoffen, dass sich selbiges Gefühl beim Antrieb einstellt. Es gibt tatsächlich nur einen Motor, einen mild-hybriden Dreizylinder mit 82 PS und einem maximalen Drehmoment von 112 Newtonmetern. Keine Ausgeburt der Kraft, zumal ohne Turbounterstützung, aber ein drehfreudiges und quirliges Kerlchen. Mit gerade einmal 1.037 Kilogramm hat er ja auch nicht schwer zu schleppen.
Via tendenziell straffem Fahrwerk und knackiger 5-Gang-Handschaltung kommt sogar echte Fahrfreude auf. Optisch gibt sich der neue Swift da viel braver, fast schon unscheinbar. Hinter seiner neuen Front und der modernen Lichtsignatur könnte man glatt ein lediglich größeres Facelift vermuten. Dass der Neue quasi gleich groß wie sein Vorgänger ist, verstärkt den Eindruck noch.
Nachteil ist das freilich kleiner. Dass Autos ständig wachsen müssen ist sowieso ein einziges Missverständnis. Von dem her nehmen wir die feinen Platzverhältnisse auf den Vordersitzen mit Handkuss, machen uns keine weiteren Gedanken über die Rückbank und freuen uns über den ausreichend großen Kofferraum, dem lediglich die hohe Ladekante die Performance vermiest.
Im Interieur übernimmt den Part der nervige Geschwindigkeitswarner. Der große Rest passt gut, angefangen von den soliden Materialien und der guten Verarbeitung bis hin zu der intuitiven Bedienung. Es geht halt nichts über klassische Regler und Tasten, zumal sich dann auch der Touchscreen mit der sinnvollen Anordnung der übrigen Funktionen leichter tut. Wem das zu oldschool ist, kabellose Handykopplung und USB C-Anschlüsse gibt es eh auch. Da ist der Swift voll Mainstream.
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Echt lässig: Klein aber oho.
Echt stressig: 22,4 Newtonmeter Drehmoment pro Sitzplatz.
Echt fett: Fetziges „Orange Metallic“ als einzig aufpreisfreie Lackierung.
Echt schade: Das keine Rede von einem Swift Sport ist.
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Daten Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip flash
Motor: 3-Zylinder Benziner/Mild-Hybrid
Leistung: 82 PS
Max. Drehmoment: 112 Nm / 4500 U.
Testverbrauch: 5,2 Liter
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 13,6 Sek
Preis ab EUR 23.490,00
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