Historisches Ausflugsziel - Die Nadelburg in Lichtenwörth
Im Jahr 1831 wurde die Nadelburg wie folgt beschrieben: „Das Ganze hat überhaupt ein imposantes Ansehen und erregt bei den Fremden die Neugierde es zu besehen, wo auch die ganze Einrichtung dieser großen Fabrik nicht nur den Kunstsinn des gegenwärtigen Herrn Besitzers verrät, sondern auch die Überzeugung gewährt, wie außerordentlich Industrie- und Fabrikszweige auf die höchste Stufe der Kultur in Österreich gebracht worden sind.“

Nicht nur bei Industriebegeisterten beliebt - die Nadelburg in Lichtenwörth, eine frühindustrielle Arbeitersiedlung mit Fabrik. Hier wurden zu Zeiten Maria Theresias Alltagsgegenstände aus Metall produziert. Nach dem Untergang der Industrien im Jahr 1930 blieb eine faszinierende Arbeiteranlage, die in ihrer Geschichte einmalig ist. Das Adlertor ist auf dem Weg ins Museum ein besonders schöner Anblick, staunende Blicke fallen im Vorbeigehen auf den steinernen Doppeladler, der hoch oben am barocken Eingangstor zur Arbeitersiedlung thront. Auch die Fabrikskirche kann mit ihrer Bauform und einer einmaligen Geschichte begeistern. Im querovalen Innenraum bietet sich ein Blick auf das Hochaltarbild. Von der Kirche aus gelangt man über einen schmalen Gang direkt zum Museumsgebäude. Der Museumshof ist gelegentlich auch mit Ausstellungsgegenständen wie etwa alten Leiterwägen und diversen Arbeitsgeräten dekoriert. Stolz steht es da, das alte Winkelhaus, damals ein Wirtschaftsgebäude der Nadelburg, heute ein Museum mit historisch wertvoller Sammlung in vielen liebevoll gestalteten Räumlichkeiten. In diesen kann man sich frei umsehen und es gibt unglaublich vieles zu entdecken. Voranmeldung ist für einen Museumsbesuch im Privatmuseum notwendig, die Nadelburg an sich kann man jedoch auch selbst erkunden. Die in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Kaiserin Maria Theresia errichtete Arbeitersiedlung stellt ein einmaliges Baujuwel für Europa dar und wurde deshalb bereits 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Auf diesem niederösterreichischen Boden wurde Industriegeschichte geschrieben, das kulturelle Erbe Maria Theresias wird hier hoch gehalten! Auch die Geschichte der verschiedenen Besitzer und nicht zuletzt die der fleißigen Arbeiter sind in Wort und Bild gut dokumentiert. „Schmelztiegel, heute bist du nur noch ein Schaustück, doch damals loderte das Feuer unter dir“. Küchenmörser, Bügeleisen, Nähnadeln und vieles mehr wurde hier einst im großen Stil produziert und Alltagsgegenstände bis ins Persische Reich exportiert. In einem der Museumsräume ist ein Katalog ausgestellt, in diesem finden sich verschiedene Dosen für den Export nach Konstantinopel. Beeindruckend und Faszinierend zugleich, mit wie viel Wissen und Können hier einst gearbeitet wurde.
In einem anderen Zeitungsartikel von 1991 ist zu lesen: „Besuchen sie die Nadelburg, so lange sie noch steht...“. Die Nadelburg ist ein Ausflugsziel das man sich merken sollte. Empfehlens- und lesenswert ist auch ein prachtvolles Buch „Die Nadelburg“, welches man im Museum oder in der örtlichen Trafik erwerben kann.
Fazit: Ein höchst sehenswertes Ausflugsziel mit einer unglaublichen Industriegeschichte!
Nähere Informationen unter www.nadelburgmuseum.at
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