Den Kronstorfer Naturfreunden ist zu danken, dass der romantische Seesteig entlang der Enns saniert und zu einem beschilderten Rundweg ausgebaut wurde. Eine interessante, 9 km lange Strecke, die auch von Senioren und Familien mit Kindern problemlos bewältigt werden kann.
MICHAEL KURT WASNER
Kronstorf, 834 erstmals urkundlich erwähnt und seit 1981 Marktgemeinde, liegt am Unterlauf der Enns zwischen den Städten Steyr und Enns. Der kleine Marktplatz wird von Gemeindebau, Marktbrunnen, Brucknersäule und Pfarrkirche (14. Jh. neue Glasfenster) dominiert. Dazwischen das Alte Schulhaus mit Gedenktafeln namhafter Persönlichkeiten: Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger verbrachte seine Jugendjahre im Haus Nr. 3, während nebenan auf 4 – bereits 80 Jahre zuvor – Anton Bruckner als Hilfslehrer tätig war. Sein Wohnzimmer wurde als Bruckner- Museum adaptiert und kann gratis besichtigt werden. Der Schlüssel ist während der Dienstzeit im Gemeindeamt (Tel.: 07225/8256) erhältlich. Auf der Hauptstraße marschieren wir 200 m Richtung Enns vorbei an der Fa. Hochrather zur Einmündung der Römerstraße (Hochratherstöckl, Wanderwegschild), die schon nach einigen Häusern in ein Wegerl übergeht. Urwüchsiger Auwald nimmt uns auf. Bei Wegverästelungen hilft die gute Beschilderung, sodass wir uns auch der Flora, Fauna und den Hügelgräbern widmen können. An die 60 sogenannte „Tumulis“, meist nur vom geschulten Auge erkennbar, liegen von Buschwerk umwuchert zwischen Bundesstraße und Enns und brachten bei Grabungen Gefäße und Schmuck aus der Bronzezeit zutage. Die Route wendet sich nun dem Ennsufer zu und folgt auf saniertem Steig dem eingefurchten Flusslauf: Einmal direkt am Wasser (TVNRastplatz), dann wieder entlang der zu Konglomerat verfestigten Böschung. In einer größeren Einbuchtung haben die Pfadfinder ihr Sommerdomizil errichtet. Dann geht es über Stufen wieder hinauf in den Unterhauser Auwald und hinaus zur B309, wo die Seewegrunde für kurze Zeit in die Unterhaussiedlung überwechselt (netter Rastplatz an der Brunmairsäule), ehe sie wieder ans Ennsufer (260_m) zurückzieht. Bedingt durch die nahe Staustufe wird der Fluss nun zum See. Jenseits die Rotte Rubring und die Kirchtürme von St. Valentin. Vorbei an der Schifferkapelle erreicht der Seeweg mit der Ortschaft Thaling den nördlichen Wendepunkt (1 ½ Std.; 200 m entfernt an der B309 gute Einkehrgelegenheit im Gösserbräu). B309 queren, dann über Eisenstraße – Bartlstraße links auf Feldweg ans Ende der Ulmenstraße und durch Mischwald zurück nach Unterhaus. Nach einigen Siedlungshäusern rechts die Geländestufe aufwärts, an der links oberhalb Schloss Schieferegg (14. Jh.) ins Blickfeld taucht. Es wird noch bewohnt, kann aber nicht besichtigt werden. Oben die kaum befahrene Schieferegger Landesstraße entlang nach Schmieding. Nette Ausblicke auf die Ennsauen und das rege Tiertreiben auf und über den weiten, fruchtbaren Feldern von Hargelsberg lassen den 1,5 km langen Asphaltmarsch recht kurzweilig erscheinen. An der Zehetnerkapelle (296 m) geht’s dann abwärts nach Kronstorf. Wir queren die B309, tauchen nochmals in das Augebiet ein und marschieren auf teilweise bekanntem Weg zurück zum Marktplatz.
ANFAHRT
A1 Abfahrt Enns Ost – B309 Kronstorf, bzw. Buslinie Linz – Steyr
AUSGANGSPUNKT: Gemeindeamt Kronstorf (276 m;
Parkplatz 100 m Richtung Hargelsberg)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 2 ½ Stunden
ANSTIEGE: ca. 50 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Straßen, Wald- und Auwege
ANMERKUNG: Asphalt kann eingespart werden,
wenn man die Schieferegger Landesstraße
auf Höhe des Funkturmes
nach links (Fahrverbotstafel) durch
den Gebüschgraben verlässt, unten
dem Feldweg zum Haidergut bzw.
Imbissstand an der B309 folgt. Vom
Parkplatz gegenüber geradeaus
(Hauptweg), oder rechts am Marterl
vorbei in die Au zum markierten
Seeweg
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.