Perspektive Kino Amstetten zeigt Melodram "Das Blau des Kaftans"
AMSTETTEN. In Kooperation mit dem LGBTIQ-Stammtisch präsentiert der Verein Perspektive Kino am Mittwoch, dem 9. April (19.30 Uhr) den Film „Das Blau des Kaftans“ in deutscher Fassung im Rathaussaal Amstetten.

Halim (Saleh Bakri) und seine Frau Mina (Lubna Azabal) sind seit langem miteinander verheiratet und betreiben eine traditionelle Kaftanschneiderei in Salé in Marokko. Halim benutzt keine Nähmaschine, denn er liebt die präzise Arbeit mit Nadel, Faden und Schere.
Die Kundschaft, die in die Schneiderei kommt, ist äußerst anspruchsvoll, und es wird immer schwieriger, das Arbeitspensum zu erfüllen. Da wird der Lehrling Youssef (Ayoub Missioui) engagiert – und er erweist sich als talentiert und ambitioniert.
Leise und subtile Gefühle
Das Blau des Kaftans ist Kino der Gefühle, die aber nicht groß und exzessiv daherkommen, sondern leise und subtil. Die Schneiderei des Ehepaares wird in warmen Farben präsentiert, als Ort, an dem die Figuren nach ihren eigenen Regeln leben können und an dem sie sich sicher und wohlfühlen.
Und allmählich merken wir, dass Halim und Mina keine gewöhnliche Ehe führen. Dass sie einander aufrichtig lieben, ist spürbar. Doch ebenso wird deutlich, dass sich Halim in erster Linie zu Männern hingezogen fühlt, und dass sich Mina dessen bewusst ist.
Homosexualität: in Marokko strafbar
In vielen Ländern ist Homosexualität noch immer ein absolutes Tabu. So etwa in Marokko: Die strengen Gesetze dieses Landes sehen eine bis zu dreijährige Gefängnisstrafe für alle jene vor, die sich bei „solcher Straftat“ erwischen lassen. Für die frühere Journalistin und jetzige Regisseurin, Schauspielerin und Drehbuchautorin Maryam Touzani war das Grund genug, das Tabuthema aus ihrer marokkanischen Heimat in einem ihrer Filme zu beleuchten.
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