Innovative Grabpflege: Hitzeresistente Bepflanzung der Gartenbauschule Ritzlhof
ANSFELDEN. In der Gartenbauschule Ritzlhof startet ein zukunftsweisendes Projekt zur klimafreundlichen Grabgestaltung, das auf innovative Bepflanzungstechniken setzt. Gemeinsam mit der Landschaftsplanerin Michaela Köpl aus Attersee wurden sechs Gräber im Schulpark angelegt, die auf die zunehmenden Trockenheits- und Hitzeperioden in den Sommermonaten abgestimmt sind.

Ziel der Initiative ist es, Gräber zu schaffen, die mit wenig bis gar keiner Bewässerung auskommen und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Grabpflege leisten. Herzstück des Projekts ist die Nutzung der natürlich im Boden vorkommenden Mykorrhiza-Pilze. Diese Pilze leben in Symbiose mit den Pflanzenwurzeln und helfen dabei, Wasser und Nährstoffe effizienter zu nutzen – insbesondere während trockener Perioden.
Der besondere Clou: Anstatt die Pilze künstlich in den Boden einzubringen, wird ihre natürliche Besiedlung gefördert. Dazu werden die Pflanzen ohne Erdballen direkt in Sand gepflanzt, was ideale Bedingungen für die Entwicklung der Mykorrhiza-Pilze schafft. Diese Methode, die in Schweden entwickelt wurde, wird nun erstmals in Oberösterreich erprobt.
„Die Technik habe ich 2023 in Schweden kennengelernt und freue mich, sie nun gemeinsam mit der Gartenbauschule Ritzlhof umzusetzen“, berichtet Michaela Köpl. „Es ist faszinierend zu sehen, wie gut sich die Pflanzen unter diesen Bedingungen an die Trockenheit anpassen und wie wenig Pflege sie benötigen.“
Im Schulpark der Gartenbauschule Ritzlhof wurden sogenannte „Schau-Gräber“ angelegt, die als Modellflächen für die neue Bepflanzungsmethode dienen. Interessierte können die artenreichen Beete besichtigen und sich inspirieren lassen. Die klimafitte Bepflanzung soll künftig auch auf Friedhöfen in ganz Österreich Anwendung finden, um eine nachhaltige und pflegeleichte Grabgestaltung zu ermöglichen.
Diese neuen Wege in der Grabgestaltung treffen genau den Nerv der Zeit. Angesichts des Klimawandels wird es immer wichtiger, Pflanzen zu wählen, die auch ohne ständige Bewässerung gedeihen. Das Projekt in der Gartenbauschule Ritzlhof zeigt, wie moderne Techniken und Natur im Einklang genutzt werden können, um umweltfreundliche Lösungen für die Grabpflege zu entwickeln.
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