Neue Lockerungen ab 1. Juli in Gastro und Sport, Veranstaltungen mit 10.000 Besuchern ab September möglich
WIEN/OÖ/NÖ. Mit 1. Juli kommen weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen für die Gastro. So wird es etwa bei Hochzeiten bis 100 Personen keine Sperrstunde mehr geben. Der Mund-Nasenschutz auch für Kellner fällt. Ab September sollen dann Veranstaltungen mit bis zu 10.000 Besuchern draußen stattfinden können. Das betrifft auch Sportveranstaltungen. Die Bundesregierung hat dies am 24. Juni nach dem Ministerrat angekündigt.

„International ist die Situation besorgniserregend, die Zuwachsraten sind steigend. In Österreich ist die Lage aber weiter stabil. In den letzten 24 Stunden gab es 41 Neuinfizierte, damit können wir die Situation der letzten Wochen halten“, so Gesundheitsminister Rudi Anschober.
Deshalb gab die Bundesregierung heute neue Lockerungen konkret in den drei Bereichen Gastro, Sport und Veranstaltungen bekannt.
„Aber ich bitte Sie: Werfen Sie die Maske nicht weg, wir werden sie noch brauchen. Es war immer unser Ziel, weitere Lockerungen vorzunehmen, wenn die Zahlen niedrig sind, für soviel Freiheit wie möglich. Es wird aber auch so viele Einschränkungen wie nötig geben. Trotz guter Zahlen kann es wieder zu einem Anstieg kommen. Wenn, dann zwar hoffentlich nur regional und eingrenzbar, aber wir müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein“, betont Bundeskanzler Sebastian Kurz. Vor allem im Spätherbst könne es wieder eine „schwierige Situation“ geben, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Lockerungen in der Gastro
Eine wesentliche Arbeitserleichterung, gerade bei hohen Temperaturen, stellt der Entfall des Mund-Nasen-Schutzes für Kellner dar. Die Maske ist ab 1. Juli nur mehr eine Empfehlung, aber keine Pflicht. Bei geschlossenen Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen, etwa Hochzeiten, wird zudem die Sperrstunde ab 1. Juli aufgehoben.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger gab auch bekannt, dass die Öffnungszeiten auf 5 Uhr morgens erweitert werden. „Das ist vor allem für die Bäckereien wichtig.“
Ab 1. Juli wird zudem die Thekenausschank wieder möglich sein, so Anschober, damit können auch kleinere Bars wieder öffnen. „Bei den großen Clubs haben wir einen der schwierigsten Bereiche“, so Anschober. Eine konstruktive Diskussion dazu habe es bereits gegeben, bis Ende nächster Woche solle auch hier eine Lösung zustande kommen.
Lockerungen im Sportbereich
Umfangreich wird der Sportbereich gelockert. Ab 1. Juli ist der Kontakt- und Mannschaftssport sowohl im Innen- als auch im Außenbereich erlaubt. „Damit ist so gut wie alles möglich. Mindestabstandsregeln gelten bei Sportausübung nicht“, so Kogler. Allerdings müssen Anwesenheitslisten geführt werden. „Wichtig ist immer zu wissen, wer gleichzeitig mit wem am gleichen Ort war. Um das Nachverfolgungs-Management zu erleichtern, falls doch ein Fall auftaucht“, so Kogler. Und er verweist aber einmal mehr auf den Hausverstand und die Eigenverantwortung. „Diese Freiheiten, die wir zusätzlich ermöglichen wollen, brauchen auch Verantwortung.“
Ab September 10.000 Besucher bei Outdoor-Veranstaltung erlaubt
Weitere Lockerungen wird es ab Herbst auch bei Veranstaltungen geben, natürlich „immer nur, wenn die Zahlen passen“, verweist Kurz. Das betrifft sowohl den Kultur- als auch den Sportbereich. So sind ab 1. September in Innenräumen 5.000 Zuschauer möglich, im Freien 10.000. Dies gilt jedoch nur mit zugewiesenen Sitzplätzen, Abstandsregelung und der Grundvoraussetzung, dass ein Präventionskonzept vorhanden ist, in dem Grundfragen des Infektionsschutzes geklärt sein müssen. Darunter fallen etwa die Regelung der Zuströme aber auch freiwilliges Tracking. “Damit ist für Konzertveranstaltungen aber auch Stadien eine Perspektive und Orientierung gegeben“, so Kogler.
Bereich Containment wird professionalisiert
Gleichzeit wird der Bereich Containment professionalisiert. „Hier werden noch einmal 390 Millionen Euro in die Hand genommen, für Testungen, Teststrategien, damit das Gesundheitsministerium gemeinsam mit den Ländern die Containmentstrategien verbessern kann“, erläutert Kurz. Bei Veranstaltungen über 100 Personen ist Tracking auf freiwilliger Ebene vorgesehen. „Es kommt ein neues umfassendes Testprogramm mit einem Screening in Bevölkerungsgruppen, wo Notwendigkeit besteht“, so Anschober. Das Kontaktpersonenmanagement soll dazu mit mehr Personal ausgestattet werden.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden