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Kommunikation im Wandel –Vergangenheit und Zukunft im Blick

Online Redaktion, 21.05.2015 13:42

Kommunikationswege haben in den letzten Jahrtausenden die Geschichte maßgeblich beeinflusst. Während bereits 6000 Jahre vor Christus Trommeln in Afrika zur Kommunikation gehörten, etablierte sich der Kurierdienst im alten Ägypten erst einige Jahrtausende später, im Jahre 2400 vor Christus. Das Postsystem, dessen Wurzeln in Persien zu finden sind, hatte besonders durch entscheidende Erlasse in Österreich spätestens in der frühen Neuzeit eine Monopolstellung. Die Tatsache, dass die Kommunikation einem stetigen Wandel unterworfen ist, wird anhand dieses Dossiers näher dargelegt.

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1. Veränderung der Übertragungswege 1.1. Vom Brief zur Email – das erste kommunikative Medium im Einfluss von digitalisierten Schriftformen Der Brief gilt als der zuverlässigste Kommunikationsweg und hat eine lange Tradition. Mit Eintritt der Alphabetisierung begann auch der Siegeszug dieser Mitteilungsform. Auch wenn diese Entwicklung keinesfalls fließend vonstattenging, da nur wenige lesen und schreiben konnten. Unterschiedliche Push- und Pullfaktoren, wie religiös motivierte Einrichtungen oder individuelle Wünsche, waren es schließlich, die die Alphabetisierung endgültig vorantrieben. Gesetzesinitiativen, wie der Erlass von Maria Theresia von Österreich aus dem Jahre 1774, untermauerten diese Entwicklung. Im Vergleich zu der Kommunikation ging die gesellschaftsübergreifende Schriftlichkeit also eher stockend voran. Nichtsdestotrotz wurde der Brief immer genutzt, um zu kommunizieren. Zunächst vorwiegend als Medium der Eliten, breitete sich nach der zunehmenden Alphabetisierung auch diese Mitteilungsform immer weiter aus. Aus diesem Grund sind beide Aspekte in einen Kontext zu setzen. Das Medium wurde immer wieder verwendet, um auch politische oder gesellschaftskritische Standpunkte kund zu tun, beispielsweise anhand von öffentlichen Briefen. Hier kann der verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki genannt werden, der an seinen mittlerweile ebenfalls verstorbenen Kollegen Günter Grass einen öffentlichen Brief schrieb. Bis sich die Email als Mitteilungsmedium durchsetzte, gab es jedoch noch weitere Innovationen, die die Kommunikation revolutionierten. So waren es beispielsweise das Morse- und das Faxgerät, welche den Schriftverkehr revolutionierten. Nichtsdestotrotz konnten auch diese Neuerungen dem Brief nicht die Vormachtstellung entreißen. Auch heute läuft ein Großteil der Behördenmitteilungen weiterhin über diese Kommunikationsform. Zwar hat sich die Email im privaten Leben deutlich durchgesetzt, geht es jedoch um bestimmte Bereiche, so werden auch hier weiterhin Briefe genutzt, um Meinungen auszudrücken. Liebesbriefe oder Kondolenzschreiben werden weiterhin zu Papier gebracht, da die Gefühle schlicht ehrlicher auszudrücken sind und die Handschrift einen engeren Draht zu dem Empfänger vermittelt.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Brief zwar in mancher Hinsicht veraltet ist, aber weiterhin gewisse Bereiche dominiert. Entscheidend dazu beigetragen hat das Haus Habsburg, das grundlegende Reformen initiiert hat, um diese Entwicklung zu unterstützen. 1.2. Die Telegrafie und ihre Rolle in der Globalisierung im 19. Jahrhundert Telegrafie hatte ihren Ursprung einerseits in der Elektrizität, die bereits 1753 mit der Übertragung von Informationen in Verbindung gebracht wurde und andererseits in den Experimenten von Carl Friedrich Gauß aus den 1820er/30er Jahren. Der Durchbruch gelang schließlich durch Samuel Morse und Alfred Vail in New York sowie William Cook und Charles Wheatstone in London. Beinahe parallel erfanden die Forscher funktionsfähige Telegrafen. Zwar dauerte es noch einige Zeit, bis die Geräte für die breite Öffentlichkeit benutzbar wurden, aber dennoch sind hier die Ursprünge zu finden. Daraufhin zogen sich Leitungen sowohl quer durch die Vereinigten Staaten als auch durch das Vereinigte Königreich. Die erste internationale Vernetzung fand durch eine Verlegung durch den Ärmelkanal statt und wurde 1851 offiziell eingeweiht. Nachdem die Übertragung unter Wasser funktionierte, wurde der Netzausbau quer durch Europa und das Mittelmeer forciert. Auch nach Indien wurden später Leitungen, sowohl über als auch unter Wasser, verlegt. Gleiches gilt für die Städte Penang, Singapur und Batavia. Folglich war im Zuge der Kolonisation ein Großteil der Weltreiche miteinander verbunden, denn auch Australien und Südamerika waren in diese Vernetzung integriert. Gleiches gilt für Afrika, welches 1879 eine Leitung bis Durban erhielt. Der Pazifik war der letzte Bereich, der lange Zeit unberührt blieb, jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren auch die Meerestiefen mit den Leitungen versehen. Probleme des damaligen Systems lassen sich an einzelnen Briefen, die heute noch erhalten sind, erahnen. Besonders in Verbindung mit der Globalisierung spielten die Telegrafen eine divergente Rolle. Es herrschten große Missstände im Kontext mit der Organisation des britischen General Post Office, denn nach der Verstaatlichung dieser Institution war dieses Büro für das Telegrafensystem in Großbritannien verantwortlich. Zu der vollkommenen Überforderung dieser Einrichtung kommt hinzu, dass zu Beginn viele Menschen noch keine ausreichenden Kenntnisse zum Thema Telegrafie hatten. Nichtdestotrotz profitierten die Firmen davon und bauten das System weiter aus. Immerhin war das britische Empire ein bedeutendes Kolonialreich, dessen Besitztümer auf dem gesamten Kontinent verstreut waren, sodass von 1868 bis 1870 auch die Verbindung nach Indien vorangetrieben wurde. Zwar war die Telegrafie über dem Meeresspiegel verstaatlicht, die Netzwerke durch die Weltmeere verlegten jedoch weiterhin  private Firmen. So beispielsweise die Unternehmen Electric, Megnetic oder die Indo-European Telegraph Company.Insgesamt ist durch die weltweite Verkabelung eine De-Materialisierung des Informationsflusses vorangetrieben worden, die auch die Verbindung zwischen Kommunikation und räumlicher Nähe beendete. Nicht ohne Grund wurde diese Entwicklung von Zeitgenossen auch als „annihilation of time and space“, also Vernichtung von Raum und Zeit genannt. 1.3. Brieftauben und Drohnen zur Überwachung im Krieg Der technologische Fortschritt der vergangenen 100 Jahre im Bereich Kommunikation und Informationsvermittlung ist auch anhand der militärischen Aufklärung ersichtlich. So gehen die Ursprünge unbemannter Drohnen laut Thomas Mickan von der Informationsstelle Militarisierung auf die Brieftauben zurück, die im ersten Weltkrieg genutzt wurden, um Luftbilder von besetzten Gebieten zu erhalten, ohne das Leben von Soldaten zu riskieren. Entsprechend versucht der Aufsatz von Mickan die Herkunft unbemannter Drohnen nicht auf das Flugzeug zurückzuführen, sondern auf die Brieftaube als vergleichbares, früheres Aufklärungsmedium. Diese hatten zwei Verwendungen, einerseits die Kommunikation und andererseits die Aufklärung, denn an den Tauben waren Fotoapparate geschnallt, die mit einem Selbstauslöser Bilder in guter Qualität schossen. Der Einsatz von Drohnen brachte jedoch weitreichende Neuerungen, denn jetzt können die Bilder live beobachtet werden. Brieftauben hingegen waren lediglich in der Lage, dreißig Fotos zu schießen, welche zunächst noch entwickelt werden mussten. Diese Form der Aufklärung kann im übertragenen Sinne auch als Kommunikation bezeichnet werden. Eine weitere Neuerung sind die allgegenwärtigen Daten, die von den Drohnen auf den Flügen aufgenommen werden können, schließlich sind diese Werkzeuge eine sehr komplexe Überwachungsmaschinerie, die es in den beiden Weltkriegen in diesem Ausmaß noch nicht gab. Die Echtzeitkommunikation ist also maßgeblich von den Daten geprägt, die so gewonnen werden, unter anderem  auch durch mitgehörte Telefonate, um die Sicherheit eines Landes zu gewährleisten. Ähnlich also, wie die Informationen, die die Brieftauben während des ersten Weltkriegs sammelten. Bei den modernen Überwachungsdrohnen müssen die Fakten jedoch zunächst sortiert werden. Der Autor thematisiert an dieser Stelle die fehlerhafte Vorgehensweise. So wurden menschliche Gruppierungen bombardiert, da im Auge der Betrachter, diese als gefährlich einzustufen sind. Das Resultat war beispielsweise der Angriff auf eine irakische Hochzeitsgesellschaft. Die Unterscheidung zwischen gefährlich und harmlos ist also gerade bei vorgefertigten Mustern nicht schlüssig, so Mickan.Der Autor behandelt in seinem Aufsatz folglich die Überwachung und deren Ursprünge sowie die heutige Aufgabenstellung, die scheinbar zum Schutze der Soldat/innen und Bürger/innen auch Gewaltanwendungen beinhaltet, diese jedoch aufgrund vorgefertigter Kriterien und Muster nicht zuverlässig ausüben kann. 1.4. Fernsehen als Massenkommunikation Die Autoren Charlton und Klemm befassen sich mit der Fernsehforschung und thematisieren den Aspekt der Massenkommunikation. Diese beinhaltet das Erstellen, Veröffentlichen sowie Verarbeiten von Sendungen, die im Fernsehen zu sehen sind. Die Wissenschaftler thematisieren folglich das Verhältnis zwischen Fernsehen und Massenkommunikation. Sie beziehen sich dabei auf Arbeiten von Niklas Luhmann und Siegfried Schmidt sowie Ergebnisse, die die „British Cultural Studies“ veröffentlicht haben. Dabei bieten sie in ihrem Aufsatz zunächst einen historischen Abriss über die Kommunikation in Verbindung mit Fernsehgeräten und behandeln die Fernsehgewalt, die enge Beziehung zwischen der TV-Welt und dem Alltag sowie die Rezeption, die sich vor allem in den 1990er Jahren durchsetzte. Themen wie die „innere Rede“ im Kontext mit der Fernsehaneignung sind ebenfalls von Belang. Hier gilt es, grundlegende Fragen zu klären: • Angenommen ein Konsument schaut eine bestimmte Sendung, welche Art der Kommunikation liegt dann vor?• Welchen Bezug sieht der Konsument zwischen Alltag und Sendung?• Welchen Mehrwert ist der Zuschauer gewillt, mit Bekannten zu teilen?Im Grunde stellen die Autoren diverse Forschungsergebnisse vor, die im Laufe der Jahre zum Thema Fernseher als Massenkommunikationsmittel veröffentlicht wurden. Neben den akzentuiert dargestellten Bereichen, sind auch weitere Forschungsergebnisse in diesem Zusammenhang behandelt worden, allerdings mit dem Ergebnis, dass bisher noch kein Ergebnis erzielt werden konnte, das die Forscher zufriedenstellt. 1.5. ARPA-NET - Die Geschichte des Internets Advanced Research Projects Agency – diese Forschungsorganisation war es, die bereits während des kalten Krieges den Grundstein für das heutige Internet legte. Es gelang den Forschern, eine Verbindung zwischen zwei Computern herzustellen, die räumlich weit entfernt lagen. Die Institution wurde gegründet, nachdem die UDSSR die Sputnik I in den Weltraum schoss, damit technisch an den USA vorbeizog und das Land im Gegenzug in einen Schockzustand versetzte. Die ARPA, die ursprünglich einen Großteil des amerikanischen Forschungsbudgets für sich beanstandete, musste schließlich auf Teile des Geldes verzichten, nachdem die NASA ins Leben gerufen wurde. Nichtsdestotrotz gelang es der Agentur, mit Hilfe der Wissenschaftler J.C.R. Licklider sowie Wesley Clark, den Grundstein für den sogenannten Heimcomputer zu setzen, ein Rechner, der mehr können sollte als lediglich Rechnen. Clark war es auch, der die entscheidende Idee in den Raum warf und nicht mehr von einem Großrechner, also Host, sprach, sondern stattdessen mehrere kleinere Computer zwischenschalten wollte, die Interface Message Processors (IMP). Weitere Impulse kamen von Larry Roberts, einem Computer- und Telekommunikationsexperten, der sich eingehender mit den Interface Message Processors befasste. Das Ergebnis war die Verknüpfung der Prozessoren nicht auf einem Weg, sondern stattdessen auch Umwege über weitere IMPs. Resultat war schließlich das ARPA-Net, das im Oktober 1969 „online“ ging. Knotenpunkte bildeten bereits nach kurzer Zeit die Universitäten von Santa Barbara und UTAH, das MIT oder auch Harvard. ARPA hatte jedoch keinesfalls das Monopol auf diese Vernetzung, denn sowohl in England als auch in Frankreich wurden ähnliche Forschungen erfolgreich betrieben. Fokus lag in Zukunft auf der Zusammenschaltung der bis dahin existierenden Netze. Nachdem dieser Schritt ebenfalls gelang, nahm die Vernetzung rasant zu und erschuf auf diese Weise Intra- und Internet. 2. Kommunikationsmodelle und ihre Bedeutung 2.1. Das Organon-Modell von Karl Bühler Karl Bühler war ein Mediziner, Psychologe und ein Philosoph, also kein herkömmlicher Sprach- oder Kommunikationswissenschaftler. Sein Forschungsschwerpunkt bezog sich eher auf die Sprachentwicklung von Kindern. Weitere Aspekte, die er bearbeitete, behandelten die Sprachtheorie nach Platon, welche die Sprache als Werkzeug (organon) auffasste, durch welches Menschen in der Lage sind, anderen Personen etwas mitzuteilen. Das Wahrnehmbare steht in Verbindung mit Sender und Empfänger. Darüber hinaus behandelt das Modell Bühlers noch die psychophysischen Systeme, also alle Gegebenheiten, die den Sender beeinflussen. Dieser wiederum kommuniziert mit dem Empfänger mit Hilfe der Sprache. Es sind Signale, die diese beeinflussen sowie Ausdrücke seitens des Senders und Appelle seitens des Empfängers. Diese Sprachzeichen sind es, die bei Bühlers Modell im Mittelpunkt stehen. Es handelt sich also um Grundfunktionen der Kommunikation, die maßgeblich durch sprachliche Zeichen beeinflusst werden. Diese haben eine Ausdrucksfunktion, denn die Parteien nutzen sie, um sich auszudrücken oder das Gesagte zu untermauern. Ohne die Zeichen, so Bühler, ist Kommunikation schlicht nicht möglich. 2.2. Paul Watzlawick und die 5 Axiome Watzlawick hat bezüglich der Kommunikation insgesamt fünf Axiome veröffentlicht, die die Abläufe einer Unterhaltung charakterisieren. Diese sind: 1. Der Mensch kann nicht nicht kommunizieren2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt3. Jeder Kommunikationsprozess ist von der Interpunktion der Kommunikationspartner abhängig4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten5. Kommunikationssysteme sind entweder symmetrisch oder komplementär strukturiert Das erste Axiom bezieht sich darauf, dass es schlicht nicht möglich ist, in der heutigen Welt nicht zu kommunizieren. Jede Handlung zieht eine Form der Kommunikation nach sich. Alles, was gesagt wird, verdeutlicht die Beziehung, die zwischen den Gesprächspartnern herrscht. Beispielsweise anhand von Tonfall, Mimik und Gestik. Diese These wird von der Tatsache unterstützt, dass jegliche Handlungen eines Menschen emotions- und beziehungsgeleitet sind. Dies beschreibt das zweite Axiom, welches meint, dass zwischen dem was gesagt wird und dem, wie es gesagt wird, unterschieden werden muss. Das dritte Axiom behandelt die konstruierte Wirklichkeit, in welcher die Menschen leben. Dieser Konstruktivismus ist besonders bei Konfliktschemata von Belang, denn die Reaktionen der Personen werden auf das Verhalten des Gegenübers bezogen. Im vierten Axiom wird die Körpersprache, die Gestik und Mimik noch deutlicher behandelt. Gerade diese Verhaltensweise ist es, die die Beziehungen zwischen Menschen deutlicher hervorheben. Hierbei ist zu beachten, dass sich verbale sowie nonverbale Kommunikation ergänzen und in keinem Gegensatz zueinander stehen sollten. Das fünfte Axiom behandelt das Abhängigkeitsgefüge, das zwischen Gesprächspartnern besteht. Bei einer gleichen Beziehung liegt ein spiegelbildliches Verhalten vor, bei einem dominanten Partner reagiert der Gesprächspartner meist unterwürfig. Diese Axiome sind bei einer Kommunikation zwischen Gesprächspartnern von Belang.3. Veränderung der Kommunikation durch die Technisierung der Gesellschaft 3.1. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der digitalen Welt Diese Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet hat sich mit dem Konsumverhalten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der digitalen Welt befasst. Hintergrund des Forschungsauftrags waren die festgefahren Meinungen zu diesem Thema, obwohl es bis dato keine fundierten Ergebnisse gab, die diese Thesen stichhaltig untermauern konnten. Die Studie hingegen hat erstmals Antworten geliefert und publiziert diese anhand einiger Fakten:- Kinder unterscheiden, auch aufgrund des Smartphones, nicht mehr zwischen On- und Offlinezeiten. Durch das Aufkommen des Tablets hat sich dieser Umstand noch weiter verstärkt. - Internet ist ein wichtiger Alltagsgegenstand, der sich besonders durch die Online-Communities bemerkbar macht. Die Kommunikation über das Internet ist zentraler Bestandteil dieser Entwicklung- Es gibt unterschiedliche Internetmilieus, nicht alle Studienteilnehmer surfen aus den gleichen Gründen. Diese sind auch anhand des Bildungsstandards erkennbar.- Die Jugendlichen differenzieren deutlich zwischen „Online“- und „Offlinefreunden“.Die Studie befasst sich also mit dem Internetalltag der Teilnehmer. Dieser ist in den letzten Jahren zum Normalzustand geworden und wird als „Always-ON-Status“ bezeichnet. 3.2. Wie und warum Menschen auf Facebook und Twitter Medieninhalte „teilen“Durch die sozialen Medien werden viele Nachrichten, Fotos, Beiträge und Videos von Personen „geteilt“, sodass diese Plattformen inzwischen als ein wichtiger Bereich der Kommunikation anzusehen sind. Die Studie von Axel Mairedner und Julian Ausserhofer befasst sich mit dem Weiterleiten dieser Medieninhalte über soziale Netzwerke. Insgesamt wurden 41 qualitative Interviews mit Nutzern geführt, die regelmäßig viele Inhalte teilen. Dabei wird das „sharing“ als eine soziale Praxis angesehen, die zufällig und ungeplant abläuft. Grundlegender sind bestimmte Faktoren, die entscheiden, ob die Inhalte geteilt werden oder nicht. Auch von einer Publikumskonstruktion kann gesprochen werden. Nutzer können sich auf diese Weise einen Überblick über die Personen verschaffen, die ihre Posts lesen, liken oder weiterleiten. Darüber hinaus findet eine Kommunikation mit diesem Publikum statt. Dieses, obwohl die Mitteilung eigentlich an alle gerichtet ist, setzt sich aus bestimmten Zielgruppen zusammen. Allerdings besteht die Gefahr eines Kontext-Kollaps“. Davon ist zu sprechen, wenn Personen in Freundeskreisen teilen, die normalerweise mit diesem Lebensbereich in keiner Verbindung stehen. Ziel eines jeden Posts ist es, sich von der Masse hervorzuheben oder diese zu informieren. Dies wird, so die Befragten, jedoch nicht getan, um sich selbst zu profilieren, sondern um den Lesern Alternativen und neue Kenntnisse zu vermitteln. Dennoch spielt die Selbstdarstellung eine wesentliche Rolle, genauso wie das direkte Feedback, das in Form von Kommentaren und „Gefällt mir“-Buttons erkennbar ist. Ergebnis der Studie war, dass meistens die Dinge geteilt werden, die den Menschen in einer bestimmten Zielgruppe viel Aufmerksamkeit, Bestätigung und Likes generieren. 3.3. Immer überall erreichbar – Die Zukunft der KommunikationDurch die Weiterentwicklung von Kommunikationstechnologien wird sich in der Zukunft auch diese erheblich ändern. Entsprechend gibt es sieben Schlüsselfaktoren, die in der Publikation „SCHLÜSSELFAKTOREN DER DIGITALEN KOMMUNIKATION - Entwicklungen auf dem Weg in die digitale Zukunft“ im Kontext mit der Technologie näher zu betrachten sind. Diese sind: • Cloud Computing• Big Data• Semantic Web• Internet of Things• Usability und Einfachheit• Augmented reality• Visualisierung Das Semantic Web ist bezeichnet die Verknüpfung zu sinnvollen Zusammenhängen. Beispielsweise durch semantische Suchmaschinen, erkennbar an dem Algorithmus Hummingbird, der die Suchanfragen der Nutzer besser interpretiert und somit die Qualität der Ergebnisse erheblich verbessert. Ein weiterer Faktor ist Big Data, ein Bereich, der besonders aufgrund der großen Datenmengen, die durch soziale Netzwerke und den immer größeren Fußabdruck, den die vielen Internetnutzer hinterlassen, stetig wächst. Andere Aspekte sind beispielsweise das Cloud Computing, das den Zugriff auf die Daten ohne fixes Endgerät erlaubt sowie die Augmented Reality, welche die reale Welt erweitert. Ein Beispiel ist Google Glass, eine Datenbrille, die in Zukunft immer häufiger zu sehen ist und die computergestützte Realitätswahrnehmung erheblich verbessert. Die Studie behandelt noch weitere wichtige Aspekte, beispielsweise das Internet of Things oder die Visualisierung.  4. Fazit Die Kommunikation, also der Austausch von Informationen, betrifft die Menschheit seit deren Anbeginn. Im Verlauf der Zeit wurde sie durch Neuerungen immer wichtiger. In diesem Dossier wurden die unterschiedlichen Wege der Kommunikation sowie vereinzelte Kommunikationsmodelle vorgestellt, die von großer Bedeutung sind. Wo diese Entwicklung enden wird, ist bisher noch nicht ersichtlich, Fakt ist jedoch, dass sie bei Rauchzeichen und der Erfindung der Sprache begann und sich die Gesellschaft momentan an einem Punkt befindet, an dem der Mensch selbst nicht mehr kommunizieren muss, da dies durch mobile Geräte wie Smartphones, Datenbrillen oder ähnliches gewährleistet wird. Die Digitalisierung nimmt immer größeren Einfluss auf das öffentliche Leben und dies betrifft die Verständigung im übergeordneten Maße. Des Weiteren macht das Dossier ersichtlich, dass sich die Informationsübermittlung ohnehin in einem permanenten Wandel befindet, der unendlich erscheint. Schlussendlich ist zu sagen, dass die Kommunikation zwar in der Vergangenheit durchaus bewusst zwischen Akteuren stattgefunden hat, dies jedoch in Zukunft immer unbewusster wird. Ob das von Vorteil ist, vermag zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festzustellen zu sein, doch je unbewusster die Interaktion wird, desto mehr Daten werden von den „Gesprächspartnern“ preisgegeben. Literatur:http://www.raab-verlag.at/blog-news/brief-wandel-digitalisierten-schriftformenhttp://www.europa.clio-online.de/site/lang__de/ItemID__513/mid__11428/40208214/default.aspx http://www.imi-online.de/download/august2014_09mickan.pdfhttp://www.aurora-magazin.at/medien_kultur/wagner_arpanet_frm.htmhttp://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/buehlermodell.shtmlhttp://www.univie.ac.at/internetforschung/2011/12/sharing-in-sozialen-medien_zentrale-ergebnisse/ http://www.germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_05.html https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u25-studie-kinder-jugendliche-und-junge-erwachsene-in-der-digitalen-welt/ Bildquellen:Pixabay © jarmoluk (CC0 Public Domain 1.0)Commons.Wikimedia © Hgrobe (CC-BY-3.0)  Pixabay © succo (CC0 Public Domain 1.0)Pixabay © niekverlaan (CC0 Public Domain 1.0)Pixabay © PDPics (CC0 Public Domain 1.0)


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