ITALIEN. In Italien wird die Einführung einer neuen Steuer diskutiert, die den Preis von Zigaretten um fünf Euro erhöhen würde. Mit dieser Maßnahme soll der nationale Gesundheitsdienst (SSN) mit zusätzlichen 13,8 Milliarden Euro unterstützt werden, um die stark steigenden Gesundheitskosten zu decken.

Diese Idee ist eine Reaktion auf die besorgniserregende Situation im Gesundheitssektor, die durch die weitverbreitete Raucherquote in der Bevölkerung verschärft wird. Die Lage rund um das Rauchen in Italien ist alarmierend. Rund 25 Prozent der erwachsenen Italiener rauchen, was nicht nur die öffentliche Gesundheit gefährdet, sondern auch hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursacht. Schätzungen zufolge sind etwa 90 Prozent der Lungenkrebsfälle auf Zigarettenkonsum zurückzuführen, wobei jährlich rund 40.000 neue Erkrankungen festgestellt werden. Jährlich sterben mehr als 93.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, das entspricht einer finanziellen Belastung von mehr als 26 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen.
Politische Unterstützung und öffentliche Meinung
Die vorgeschlagene Steuer hat breite Unterstützung in der Politik gefunden. Eine Umfrage des Instituts Mario Negri zeigt, dass 62 Prozent der Italiener eine solche Steuer befürworten. Politiker wie die Vizepräsidentin des Senats, Mariolina Castellone, setzen sich aktiv für die Umsetzung ein. Experten betonen zudem, dass eine Preiserhöhung von 10 Prozent zu einer Reduzierung des Tabakkonsums um 4 Prozent führen kann. Zusätzlich könnte die Steuer nicht nur dazu beitragen, die Gesundheitsausgaben zu senken, sondern auch Anreize für Raucher schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören oder den Konsum zu reduzieren. Die breite Zustimmung der Bevölkerung und die politische Unterstützung könnten der Reform zum Durchbruch verhelfen und somit einen wichtigen Schritt in Richtung besserer öffentlicher Gesundheit darstellen.
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