Fels frei für die Natur – Warum Kletterfans jetzt auf Vögel Rücksicht nehmen sollten
ÖSTERREICH. Klettern liegt im Trend – doch nicht nur Menschen lieben steile Felswände. Auch seltene Vogelarten nutzen sie als Brutplätze. Eine neue Initiative des Alpenvereins sorgt jetzt für mehr Verständnis und Schutz zur rechten Zeit.

Felswände üben eine besondere Faszination aus – für Abenteuerlustige ebenso wie für Tiere. Während sich Kletterinnen und Kletterer in luftige Höhen wagen, nutzen geschützte Vogelarten wie Uhu, Waldkauz oder Wanderfalke dieselben Wände als geschützte Kinderstube. Damit dieses empfindliche Gleichgewicht nicht gestört wird, setzt der Österreichische Alpenverein nun ein deutliches Zeichen für den Naturschutz – mit smarten Sperrtafeln samt QR-Code.
Die Idee dahinter: Sobald sich sogenannte Felsbrüter in Klettergärten niederlassen, werden einzelne Routen in der Nähe des Nistplatzes vorübergehend gesperrt. „In den meisten Fällen reicht es völlig aus, nur wenige Kletterrouten zu schließen. So bleibt der Großteil der Anlage nutzbar und die Brut wird trotzdem geschützt“, erklärt Markus Schwaiger, Sportkletter-Experte des Alpenvereins. Wichtig sei es allerdings, sich an die Sperrungen zu halten und lautes Verhalten im Klettergarten zu vermeiden.
Erste Tafeln dieser Art kommen bereits im Tiroler Höttinger Steinbruch zum Einsatz, wo sich aktuell ein Waldkauz-Pärchen angesiedelt hat. Gesperrt sind dort drei Routen mit den klingenden Namen Sperrbezirk, Rollsplitt und Glücksklee – voraussichtlich bis Mitte Mai. Über den QR-Code auf den neuen Tafeln gelangen Interessierte direkt zu Infos über die brütenden Vogelarten. Insgesamt sieben Felsbewohner – darunter Mauerläufer, Kolkrabe und Schwarzstorch – werden im Rahmen der neuen Initiative ausführlich digital vorgestellt.
Mit der Aktion verfolgt der Alpenverein ein übergeordnetes Ziel: unter dem Motto #RespektAmBerg möchte man für ein achtsames Miteinander von Mensch und Natur sensibilisieren. Denn wer draußen unterwegs ist, teilt den Lebensraum mit vielen anderen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden