Dienstag 1. April 2025
KW 14


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Wasser wird zur Mangelware: Naturfreunde schlagen Alarm auf Österreichs Berghütten

Tips Logo Thomas Leitner, 28.03.2025 13:01

ÖSTERREICH. Österreichs Berghütten kämpfen mit akuter Wasserknappheit. Die Naturfreunde schlagen Alarm und fordern politische Unterstützung, um die alpine Infrastruktur und ein wichtiges Kulturgut langfristig zu sichern.

Den Hütten geht das Trinkwasser aus: Die Naturfreunde setzen auf autarke Wasserversorgung. (Foto: Naturfreunde Graz)
Den Hütten geht das Trinkwasser aus: Die Naturfreunde setzen auf autarke Wasserversorgung. (Foto: Naturfreunde Graz)

Die Zeichen der Zeit sind nicht mehr zu übersehen – auf Österreichs Berghütten wird das Wasser knapp. Die Naturfreunde Österreich schlagen Alarm: Nach einem erneut viel zu warmen und trockenen Winter 2024/25 steht die alpine Infrastruktur vor massiven Herausforderungen. Die Versorgung mit Wasser wird zur täglichen Gratwanderung – und die ersten Schutzhütten mussten bereits vorzeitig schließen.

„Jeder Liter zählt“, heißt es eindringlich von den Naturfreunden. Die Lage ist ernst. „Wir setzen bereits innovative Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen ein, um den Erhalt der Berghütten sicherzustellen. Jetzt brauchen wir Verständnis für diese Problematik und konkrete finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung. Immerhin geht es um den Erhalt eines auch touristisch bedeutenden österreichischen Kulturerbes“, mahnt Günter Abraham, Geschäftsführer der Naturfreunde Österreich.

Aus allen Bundesländern erreichen die Naturfreunde Berichte über akute Wassernot. Funktionäre und Hüttenbetreiber kämpfen mit immer schwierigeren Bedingungen. Die Schneeschmelze fällt aus, Niederschläge bleiben aus – und die Folgen des Klimawandels schlagen mit voller Wucht auf Höhenlagen durch, die bisher als sicher galten.

Dabei gibt es bereits Leuchtturmprojekte: Die Johann-Waller-Hütte in der Steiermark etwa hat eine Anlage installiert, die Regenwasser sammelt und es in einem chemischen Prozess zu Trinkwasser aufbereitet. Auch das Wiesberghaus mit biologischer Kläranlage oder das Hofgasteinerhaus mit Hochbehälterlösung gelten als Vorreiter. Die Bleckwandhütte im Salzkammergut wird derzeit umfassend saniert – inklusive modernster Wasser- und Abwassertechnik. Ein Speicher von 90.000 Litern soll künftig das Regenwasser nutzbar machen. Doch diese Projekte haben ihren Preis: Zwei Millionen Euro kostet der Umbau – Geld, das ohne öffentliche Unterstützung kaum aufzubringen ist.

„Mit unseren Innovationslösungen zeigen wir, dass wir das nötige Know-how für die Durchführung solcher Projekte haben. Die entsprechende Finanzierung muss zum Wohle der Gesamtgesellschaft bereitgestellt werden. Der Erhalt der alpinen Infrastruktur bedeutet, das kulturelle Erbe Österreichs zu schützen“, so Abraham.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden