Wenn das Beben kommt: Wie gut ist Österreich auf ein Erdbeben vorbereitet?
ÖSTERREICH. Das schwere Erdbeben in Myanmar wirft Fragen auf: Könnte so etwas auch in Österreich passieren? Experten warnen – das Risiko wird unterschätzt. Wie gut ist das Land wirklich für ein Beben gerüstet?

Nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe in Südostasien richten sich die Blicke auch nach Österreich. Könnte ein ähnliches Szenario hierzulande eintreten? Die Antwort ist überraschend – und für viele beunruhigend.
Erdbeben in Österreich? Häufiger als gedacht
Was viele nicht wissen: Auch in Österreich bebt regelmäßig die Erde. Zwar sind die meisten Erdstöße kaum spürbar, doch in Regionen wie Kärnten, Tirol, der Steiermark und im Raum Wien kommt es immer wieder zu messbaren Beben. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) registriert Österreich im Schnitt 40 spürbare Erdbeben pro Jahr – Tendenz steigend.
Die unterschätzte Gefahr
Besonders besorgniserregend: In vielen Teilen des Landes sind Gebäude nicht erdbebensicher gebaut – vor allem ältere Wohnhäuser, Schulen oder historische Bauwerke. Ein starkes Erdbeben könnte hier schwere Schäden anrichten. Städte wie Innsbruck, Klagenfurt oder auch die Wiener Neustadt liegen in Zonen erhöhter seismischer Aktivität.
Wie vorbereitet ist Österreich wirklich?
Zwar gibt es Katastrophenschutzpläne und Notfallkonzepte auf Landes- und Bundesebene. Doch Experten bemängeln, dass in der breiten Bevölkerung kaum Bewusstsein für die Gefahr besteht. Schulen thematisieren das Risiko selten, und auch in Neubauten wird erdbebensicheres Bauen nicht immer konsequent umgesetzt – trotz klarer Normen.
Was im Ernstfall zählt
Im Katastrophenfall zählt jede Minute. Sirenenwarnsysteme, Einsatzpläne von Feuerwehr, Polizei und Rettung sowie die Alarmierung über Apps wie „Katwarn“ oder „Zivilschutz-App“ spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch viele Menschen wissen nicht einmal, wo sich der nächste Schutzraum befindet – oder wie sie sich bei einem Beben verhalten sollten.
Die Bilder aus Myanmar sind dramatisch und erschütternd. Auch wenn Österreich nicht in einer klassischen Hochrisikozone liegt, ist das Risiko real. Und wenn es ernst wird, zählt nur eines: vorbereitet zu sein.
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