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Große Konsequenzen: Tourist (24) reist zu verbotener Insel mit indigenem Volk

Tips Logo Manuel Tonezzer, 04.04.2025 10:25

INDIEN. Ein 24-jähriger US-Amerikaner ist auf eigene Faust zu der isolierten Insel North Sentinel Island gesegelt. Der letzte Besucher der Insel wurde von den Bewohnern getötet, das Betreten des Eilandes ist verboten.

Die Insel North Sentinel liegt im Indischen Ozean. Reisen zu der Insel sind dem indischen Gesetz zufolge verboten. Foto:  Gautam Singh / AP / picturedesk.com
Die Insel North Sentinel liegt im Indischen Ozean. Reisen zu der Insel sind dem indischen Gesetz zufolge verboten. Foto: Gautam Singh / AP / picturedesk.com

Wie die britische „Daily Mail“ berichtet, hat ein 24-jähriger Tourist aus den USA als erster Mensch seit dem Jahr 2018 die indische Insel North Sentinel, gelegen im Indischen Ozean, betreten. Dort wurde er von den auf dem Eiland lebenden Stammesgemeinschaft, einem isolierten Stamm, ignoriert – zu seinem Glück. Der letzte Besucher, der mit den Sentinelesen Kontakt aufnehmen wollte, wurde im Jahr 2018 von dem indigenen Volk mit Pfeil und Bogen getötet.

Von Bewohnern ignoriert

Der 24-Jährige ist auf eigene Faust zu der verbotenen Insel gesegelt und soll sich dafür auch intensiv vorbereitet haben. Den Ausflug unternahm er am 29. März kurz nach Mitternacht mit einem selbstgebauten Boot. Die Insel soll er rund zehn Stunden später erreicht haben. Da er niemanden sah, versuchte der US-Amerikaner mit einer Trillerpfeife auf sich aufmerksam zu machen. Nachdem auch dies keinen Erfolg brachte, verließ er die Insel wieder und hinterließ den Einwohnern als „Geschenk“ eine Dose Cola und eine Kokosnuss.

Bei seiner Rückkehr am Abend wurde er gegen 19 Uhr von Fischern gesichtet und anschließend von der Polizei festgenommen, die seine Kamera sowie sein Bott beschlagnahmten. Inzwischen wurde ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.

Besuch der Insel seit 1996 verboten

Reisen zu der Insel gefährden nicht nur die Touristen, sondern auch die Sentinelesen selbst. Diese gelten als eine der letzten Bevölkerungsgruppen der Welt und haben keine Immunität gegen gängige Krankheiten – weswegen diese das ganze Volk auslöschen könnten. Besuche zu der Insel sind deswegen seit 1996 verboten, das Gebiet wird seitdem von Marine und Polizei überwacht. Anthropologen gehen davon aus, dass das Volk schon seit etwa 55.000 Jahren völlig abgeschieden auf der Insel lebt.


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