Einst ein bescheidenes Jagdschloss, dann eine riesige, dreiflügelige Anlage: Kaum ein Regent Europas setzte den Traum einer absolutistischen Residenz so glamourös um wie die Herrscher in Ludwigsburg.
Versailles war für die Regenten des 18. Jahrhunderts das Vorbild, dem alle nacheiferten. Herzog Eberhard Ludwig ließ sein bescheidenes Jagdschloss ab 1704 umbauen, 1724 bis 1733 erhielt es mit einem vierten Flügel den gebührenden repräsentativen Status als eines der größten barocken Schlösser Europas und des größten Deutschlands. Wunderbare Raumfluchten mit luxuriösen Festsälen und Appartements vermitteln originalgetreu und hautnah Stilkunde aus drei Epochen. Aus der Barockzeit stammen das Toilettezimmer und die kostbar ausgestattete Hofkirche, der Spiel- und Jagdpavillon mit edlem Stuckmarmorschmuck und das Treppenhaus. Später veränderte der junge Herzog Carl Eugen das Innere nach seinem Geschmack. Der schwerblütige Prunk der Eberhard-Ludwig-Zeit wich dem leichteren Rokoko-Dekor, bevor der erste württembergische König Friedrich I. etliche Räume geradlinig klassizistisch bzw. im Stil des französischen Empire modernisieren ließ. Die einstigen Barock-Gärten wurden teilweise in einen englischen Landschaftspark umgewandelt, heute zeigen sie wieder die Mischung aus strenger Symmetrie und üppiger Blumenfülle. Am Rande der Gärten liegt auf leichter Anhöhe das Jagdschloss Favorite. Das Schloss liegt malerisch eingebettet in der reizvollen Parklandschaft eines 72 Hektar großen Natur- und Wildparks – ideal für gemütliche Spaziergänge.