
In der Innviertler Gemeinde Lengau wurden vom Verein der Dorferneuerung verschiedene Maßnahmen zur Revitalisierung des geschichtsträchtigen Schlossberges von Friedburg gesetzt und Wanderwege markiert. Gut in die Adventzeit passend und besonders bei Schnee recht stimmungsvoll präsentiert sich der mit zwölf Stationen ausgestattete Bibelweg, an dem in den letzten Jahren eine wundersame Krippenvermehrung zu beobachten war. von MICHAEL WASNERAnfahrt: A1 Mondsee – B154 Straßwalchen – B147 (Richtung Braunau) nach Friedburg bzw. A8 Ried und über Lohnsburg – Steiglberg nach FriedburgAusgangspunkt: Kreisverkehr in Friedburg (530 m), Parkmöglichkeit in der Salzburger Straße rund um das Gemeindeamt.Angefangen hat alles bei der Erstbegehung des Bibelweges 2008, als die mitwandernde Familie Pammer, angeregt von modernden Baumstümpfen mit vielen Aushöhlungen, einen dieser Stümpfe in eine Waldkrippe umfunktionierte. Dazu ein Wunschzettel, dass interessierte Vorbeigehende eine Krippen gur bzw. Baumaterial dazufügen mögen. Die Idee schlug ein. Schon nach wenigen Wochen konnten aus den vielen Mitbringseln weitere Krippen errichtet werden, die inzwischen den gesamten Bibelweg ausschmücken. Zu Silvester gibt’s dann eine stimmungsvolle Fackelwanderung: Da ziehen die Friedburger, geführt vom Herrn Pfarrer, singend von Station zu Station, hinauf zur Hohen Kreuzkapelle. Vom Kreisverkehr folgen wir dem Burgweg (Tafel Bibelweg) aufwärts zum Haus Nr. 12 und in den Fußweg rechts einschwenkend hinauf in den Wald zur ersten Station. Von nun an kleine gelbe Markierungstafeln mit der Aufschrift Bibelweg. Zwischen zweiter und dritter Station zweigt ein Wanderweg zum Augenbründl am Waldsee ab und mündet eine halbe Stunde später bei der fünften Station wieder im Bibelweg. Ab der sechsten Station stärker ansteigender Waldpfad zur Schlossmaierwiese, der wir bis Station acht am Waldrand folgen. Achtung, nun rechts aufwärts weiße Strichmarkierung in den Wald. Nach Linksschwenk bei Station neun zur „Pammerkrippe“ mit Rastgelegenheit und Krippenbuch. Den Waldkamm entlang zur zwölften und letzten Station an der Hohe Kreuzkapelle (650 m – 1 Std.). Sie liegt am höchsten Punkt unserer Wanderung und ist zugleich Endpunkt eines von der Pfarrkirche Friedburg heraufkommenden Kreuzweges. Diesem folgen wir nach unten und gelangen nach kurzer Zeit über die Burggräben auf den Burgstall der alten „Fryburg“, von deren Existenz heute nur mehr ein Gedenkstein und Aufzeichnungen Zeugnis geben. Der Schlossberg, hoch über dem markanten Schotterabbruch Friedburgs, lässt einen weiten Ausblick nach Süden zu: Vom Hohen Dachstein bis zum Watzmann, vom Irrsberg bis zum Tannberg und weit in den Flachgau hinein. Auf diesem nett gestalteten Platz lohnt es sich, eine kleine Rast einzulegen, den Tiefblick auf Friedburg zu genießen und den am Hang neu angelegten Weingarten zu bewundern. Der weitere Kreuzweg folgt einer Forststraße abwärts zur Pfarrkirche. Am Platz davor erinnert eine Gedenkstelle an den in Lengau geborenen Franz Winkelmeier (1860–1887), der mit seiner Körpergröße von 2,58 m als „Größter Mensch der Welt“ und „Riese von Lengau“ Eintrag in die Geschichtsbücher fand. Ein Themenweg führt von hier an seinem Geburtshaus vorbei ins 4 km entfernte Lengau, wo der Riese in einem Ehrengrab seine letzte Ruhe fand. Für uns wäre diese Zusatz- runde allerdings zu viel und so beschließen wir unsere Adventwanderung mit einem Straßenbummel durch den „Alten Markt“.Gehzeit: 1 ½ StundenAnstiege: 120 mWegbeschaffenheit: Straßen, Forstwege, WaldpfadeEinkehrgelegenheit: Café Heinzl, gegenüber dem GemeindeamtHier können Sie den Wandertipp downloaden