Stummfilmklassiker mit Live-Musik im Greiner Stadtkino
GREIN. Am Donnerstag, 12. Mai spielt um 20 Uhr im Stadtkino Grein der Pianist Gerhard Gruber, einer der renommiertesten Stummfilm-Begleiter, live zum Stummfilmklassiker „Tagebuch einer Verlorenen“.

Seit 1988 ist Gerhard Gruber Stummfilmpianist. Seine Begeisterung für dieses Metier ist seither ungebrochen. Er sagt: „Das Gefühl, mitten im Geschehen des Films dabei zu sein, ist unbeschreiblich aufregend. Das ist auch ein Garant für die Lebendigkeit der Stummfilmabende.“ Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht. Er liebt es, sich immer wieder neu von den Filmen verführen zu lassen und diese Verführung an das Publikum weiterzugeben.
Filminhalt
Thymian, die Tochter eines Apothekers, wird von einem Freund ihres Vaters, Meinert, verführt und nach der Geburt des unehelichen Kindes von ihrer Familie verstoßen. Sie muss ins Heim, in welchem sie unter dem sadistischen Regiment des Vorsteher-Paares leidet. Als Thymian den mittellosen Grafen Osdorff kennenlernt, flüchtet sie mit ihm in die Großstadt und arbeitet dort im Bordell. Eines Tages trifft sie dort auf ihren eigenen Vater, der sich von diesem Schock nicht mehr erholt. Nach seinem Tod steht Thymian plötzlich als vermögende Erbin da und bekommt prompt einen Heiratsantrag vom Grafen.
Nur wenige deutsche Filme der 1920er Jahre waren so stark umstritten und wurden einer so umfassenden Zensur unterzogen wie Georg Wilhelm Pabsts letzter Stummfilm „Tagebuch einer Verlorenen“. Es ist nie der Film allein, es ist immer die Dreiheit Film – Musik – Publikum, und deshalb ist jeder Abend auch ein eigenes Erlebnis. Gruber ist weltweit als Stummfilmbegleiter unterwegs und gilt als der wichtigste Vertreter seines Metiers in Österreich.
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