Heuer wandten sich bereits 228 betroffene Konsumenten/-innen an den Konsumentenschutz der AK OÖ, weil sie die bei Versendern aus Übersee bestellte Ware gar nicht oder mangelhaft erhalten haben. Die meisten Konsumentenschutzbestimmungen gelten nur im EU-Raum, weshalb Konsumenten/-innen bei Anbietern außerhalb der EU meist auf ihrem Schaden sitzen bleiben bzw. berechtigte Reklamationen mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
Bei der Onlinesuche nach günstigen Produkten geraten viele Konsumenten/-innen auf Seiten von Versendern aus Übersee. Auf den ersten Blick ist häufig nicht ersichtlich, dass der Vertrag etwa mit einem Shop aus Asien geschlossen wird. Denn die Seiten sind professionell gestaltet, die Bestellung kann auf Deutsch aufgegeben werden und die domain-Endung sagt nichts aus über den Firmensitz. Meist locken extrem günstige Preise und Konsumenten/-innen bestellen und zahlen im Voraus.
Tipps, damit Sie die bestellte Ware auch erhalten:
Prüfen Sie, ob die Website das innerhalb der EU verpflichtend vorgeschriebene Impressum aufweist (Name, Firma, Kontaktadresse, E-Mailadresse und eine unmittelbare Kontaktmöglichkeit wie Telefon- oder Faxnummer). Fehlen diese Angaben oder sind nur eine Mailadresse oder ein Postfach angegeben, ist Vorsicht geboten. Sie wissen dann nicht, mit wem Sie den Vertrag abschließen.
Fehlen Informationen über das Widerrufsrecht, erfahren Sie nicht, wem gegenüber Sie den Widerruf erklären sollen und an wen die Ware zurückzuschicken ist. Auch Gewährleistungsansprüche können nicht geltend gemacht werden. Bedenken Sie, dass einige Vorteile (etwa das Rücktrittsrecht) gesetzlich nur um EU-Raum verankert ist.
Seien Sie skeptisch, wenn Produkte extrem billig gegen Vorkasse angeboten sind. Bezahlen Sie bei unbekannten Firmen niemals im Voraus. Im schlimmsten Fall erhalten Sie keine Ware und das Geld ist verloren.
Wenn Sie in Nicht EU-Ländern einkaufen, fallen Importnebenkosten wie Versandspesen, Zollgebühren, Einfuhrumsatzsteuern und Sonderabgaben an. Ein günstiges Produkt kann sich so empfindlich verteuern. Informieren Sie sich vorher über die geltenden Zollsätze und Vorschriften.
Häufig entspricht die Ware nicht den Qualitätsvorstellungen und Größen europäischer Konsumenten. Reklamationen werden oft ignoriert und bleiben unbeantwortet. Bei der Rücksendung fallen aber mitunter sehr hohe Spesen an. Die beim Import bereits entrichteten Einfuhrabgaben werden im Reklamationsfall nicht rückerstattet.
Weitere Informationen finden Sie auf ooe.konsumentenschutz.at.
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