Projekte in der Zementindustrie für mehr Klimaschutz
Die Herstellung von Zement ist mit großen Mengen an klimaschädlichem CO2 verbunden, wovon rund ein Drittel allein durch die Beheizung der Drehöfen bei der Klinkerherstellung entsteht. Doch dank vielversprechender Kooperationsprojekte unter der Leitung des Cleantech-Clusters der Standortagentur Business Upper Austria rückt die Dekarbonisierung der Zementindustrie näher.

„Die Transformation des Energiesystems in Oberösterreich schreitet dank der oö. Wasserstoff-Offensive 2030 weiter voran. Die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschungseinrichtungen gewährleistet die praxisnahe Entwicklung und Umsetzung der geplanten Projekte. Dabei könnten wir einen bedeutenden Hebel zur CO2-Vermeidung in der Zementindustrie erzielen, da diese für sieben bis acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist“, berichtet Landesrat Achleitner.
Zwei zentrale Technologien stehen im Fokus dieser Projekte: Wasserstoff- und Plasmabrenner. Der Einsatz dieser Technologien ermöglicht es, CO2-Emissionen aus Verbrennungsprozessen zu vermeiden, die Energiequellen zu diversifizieren und wärmetechnische Prozesse zu elektrifizieren. Die Entwicklung und Umsetzung dieser Technologien zielt darauf ab, die Technologieführerschaft bei der nachhaltigen Zementproduktion zu erreichen.
Projekt: Wasserstoff als Energieträger in Zementwerk
Im Rahmen dieses Projekts sollen Wasserstoffbrenner statt konventioneller Brenner, die mit fossilen Brennstoffen (Erdgas, Kohlestaub, Sekundärbrennstoffe) betrieben werden, in bestehenden und neuen Anlagen implementiert werden. Da Wasserstoff als Brennstoff besondere Anforderungen mit sich bringt, werden Lösungen entwickelt, um die Technologie sicher und effizient einzusetzen. Die Partner dieses Projekts sind die Zementwerk Hatschek GmbH, die EBNER Industrieofenbau GmbH in Leonding, die Enrag GmbH in Attnang-Puchheim und der Lehrstuhl für Energieverbundtechnik der Montanuniversität Leoben.
Projekt: Nutzung elektrischer Energie mittels Plasmabrenner
Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der CO2-Emissionen besteht in der Umstellung des bisher brennstoffbasierten Klinkerbrennprozesses auf eine rein elektrische Beheizung. In diesem Zusammenhang wird die Verwendung von Plasma-Lichtbögen untersucht, die bisher noch nicht in der Zementindustrie eingesetzt wurden. Ziel des Projekts „Nutzung elektrischer Energie zur Prozesswärmeerzeugung mittels Plasmabrenner“ ist es, die Anforderungen an die Plasmatechnologie in der Zementproduktion zu klären. Die Partner dieses Projekts sind die Zementwerk Hatschek GmbH, die Thermal Processing Solutions TPS GmbH in Braunau, die Enrag GmbH in Attnang-Puchheim und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
CO2-Abscheidung und -Nutzung
Darüber hinaus forscht das Zementwerk Hatschek gemeinsam mit dem Cleantech-Cluster und vier oberösterreichischen Unternehmen an der Optimierung der CO2-Abscheidung aus Rauchgasen. Eine neuartige CO2-Absorptions- und Elektrolysezelle wird entwickelt, die CO2 als Rohstoff nutzbar machen soll.
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