
OÖ. Die Grippeviren kommen wieder. Was man selbst dazu beitragen kann, um sich vor einer Grippe zu schützen, verrät Angelika Reitböck, Ärztin für Allgemeinmedizin in Steyrling.
„Die Grippeimpfung ist natürlich jedem zu empfehlen, insbesondere Personen über 60 Jahre, Schwangeren, Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, chronischen Lungen- oder Herzerkrankungen, Nierenerkrankungen, im Gesundheitsdienst tätigen Personen und Menschen in Dienstleistungsberufen, die häufigen mit vielen Leuten in Kontakt sind“, sagt Angelika Reitböck. Neben der Impfung kann auch im Alltag viel zur Grippeprävention beitragen (Tipps von Angelika Reitböck im Infokasten weiter unten).
Was bei einer Erkältung zu tun ist
Wenn man sich doch erkältet, sollte man „viel trinken, zum Beispiel Tee mit Honig und Ingwer oder mit heißer Zitrone, sich hinlegen und viel schlafen, um so das Abwehrsystem zu stärken, Vitamin C zu sich nehmen und schleimlösende Mittel wie Lutschtabletten oder Grippemittel bedarfsmäßig einnehmen. Bitte nur sparsam, denn die Medikamente verleiten sonst zu übertriebenen Aktivitäten“, betont die Ärztin.
Unterschied einer Grippe zur Erkältung
„Die Grippe kommt schlagartig: Man hat plötzlich Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Gliederschmerzen, Halskratzen und Reizhusten. Sie dauert bei unkompliziertem Verlauf mindestens fünf bis sieben Tage, oft braucht es aber auch zwei Wochen, bis man sich wieder halbwegs fit fühlt“, sagt Angelika Reitböck.
Lebensgefährlich und ansteckend
Es kann sich eine Bronchitis, eine Lungenentzündung oder eine Herzmuskelentzündung entwickeln. „Das kann bei abwehrgeschwächten Personen auch lebensgefährlich sein“, warnt Reitböck. Eine Grippe ist außerdem ansteckend, sagt die Medizinerin: „Infizierte können schon einen Tag vor Beginn der Erkrankung bis zu einer Woche nach den ersten Erkrankungszeichen ansteckend sein.“
Was bei Grippe zu tun ist
Seinem Körper kann man etwas Gutes tun, wenn man viel trinkt und schläft, sich warm hält, feuchte Kleidung immer sofort wechselt, Hühnersuppe isst und eventuell fiebersenkende oder Schmerzmittel zu sich nimmt. „Suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf. Oft werden Neuraminidasehemmer empfohlen. Diese hemmen die Vermehrung der Viren und können die Krankheitsdauer geringfügig um zirka einen Tag verkürzen, aber nicht die Komplikationsrate. Sie sind insgesamt eher umstritten“, rät Angelika Reitböck.
Weiterhin wachsam bleiben
Man sollte auch nach den Feiertagen noch wachsam bleiben, denn der Höhepunkt der Grippewelle wird meistens im Februar erwartet. Vergangenes Jahr war dieser bereits im Jänner.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden