
LACKENHOF/SCHEIBBS. Wer gerne in Niederösterreichs Bergen unterwegs ist, kommt an der Besteigung des Ötschers nicht vorbei. Eine der Gipfelrouten beginnt in Lackenhof, das westlich des mächtigen Berges liegt. von ERICH SCHACHERLAnfahrt: Waidhofen/Thaya-Ybbs-Wieselburg- Scheibbs-Gaming-Lackenhof Krems-Ybbs-Wieselburg-Scheibbs- Gaming-Lackenhof Lackenhof ist mit Bussen erreichbar. Station: Lackenhof Weitental beziehungsweise ÖtscherliftAusgangspunkt: Talstation Ötscher-Doppelsessellift, Lackenhof
Es wird ein heißer Tag, schon um 8.45 Uhr als ich den Sessellift in Lackenhof hinauf zum Ötscher-Schutzhaus besteige, ist das zu spüren. In zirka 20 Minuten bringt mich die mechanische Aufstiegshilfe auf eine Höhe von 1418 Metern. Das vom Österreichischen Touristenklub betriebene Schutzhaus wirkt noch verschlafen. Direkt dort startet der schmale Pfad nach oben zum Gipfel, in 1 ½ Stunden ist er laut Wegtafel zu schaffen. Kurz und steil In Serpentinen geht es über eine steile Wiese nach oben. Das Wetter ist prächtig und meine Freude am heutigen Bergerlebnis steigt. Nach etwa 40 Minuten erreiche ich den etwas rechts liegenden schönen Aussichtspunkt „Hüttenkogel“ und genieße die eindrucksvolle Aussicht. Bald bin ich am Kamm und wende mich nach links. Dem Kammverlauf folgend, gewinne ich langsam an Höhe, rechts die ehrfurchtgebietenden Steilabbrüche der Ostflanke, links die „sanfte“ Westseite bestaunend. Das Gelände ist hoch alpin, Schuhe mit kräftiger Sohle sind ein Muss, Wanderstöcke sehr zu empfehlen. Im Sommer ist unbedingt an Kopfbedeckung und Sonnencreme zu denken, denn es kann in dieser Höhe ziemlich heiß und brennend werden. Der Aufstieg ist kurz aber schweißtreibend, deshalb sollte genügend Trinkflüssigkeit mitgenommen werden. Ich erreiche den Gipfel des dritthöchsten niederösterreichischen Berges mit einer Seehöhe von 1893 Metern nach zirka 1 ½ Stunden und es ist erhebendes Gefühl, hier zu stehen. Rasten, staunen und das gute Gefühl im Inneren genießen, es geschafft zu haben. Blühende Hochfläche Oft komme ich nicht hierher, also spaziere ich bald schon Richtung „Rauer Kamm“ weiter. Die Hochfläche vom Ötscher ist mit Gras und blühenden Blumen übersät, ein sanfter Wind streicht knapp über dem Boden darüber. Die Steilabfälle nach Osten sind gewaltig, eine faszinierende Landschaft. Prächtige Bilder, die ich mit meiner Fotokamera verewige. Nach 25 Minuten erreiche ich den Einstieg zum „Rauen Kamm“, ein Weg, den nur erfahrene, gut ausgerüstete Bergsteiger mit absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wählen sollten. Ich betrachte das prächtige Panorama, dann marschiere ich zurück zum Gipfel. Von dort aus folge ich dem Anstiegsweg hinunter zum Schutzhaus. Ins Tal will ich auf eigenen Füßen, deshalb kein Lift. Da wo im Winter Schifahrer nach unten sausen, bewege ich mich gemächlich Richtung Weitental, vorbei am „Riffelsattel“ (1283 Meter). Nach etwa zwei Stunden bin ich wieder bei der Talstation des Sesselliftes, von wo ich vor etwas mehr als fünf Stunden gestartet bin. Der Name „Ötscher“ kommt übrigens aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Väterchen“.Gehzeit: ca. 4 Stunden
Anstiege: mit Lift ca. 470 hm
Wegbeschaffenheit: Bergpfad, Waldweg, ForststraßeHier können Sie den Wandertipp als pdf downloaden