Die rasch steigenden Immobilienpreise erfordern bei Käufern von Wohneigentum zunehmend mehr Fremdkapital.

Das beweist das Volumen der neu vergebenen Wohnbaukredite an private Haushalte. Dieses stieg in Österreich in den ersten acht Monaten Jänner bis August 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,3 Prozent auf 17,69 Milliarden Euro – eine Entwicklung im Einklang mit zweistelligen Wohnimmobilienpreisanstiegen. Das ausgeliehene Geld ist weiter „billig“, die Frage ist wie lange noch.
„Eine „Normalisierung“ des Zinsgefüges kommt nicht von heute auf morgen. Doch ein schrittweiser EZB-Leitzinsanstieg von derzeit null auf vielleicht 1,5 bis zwei Prozent bis zum Jahr 2030 würde ausreichen, um den Immobilienaufschwung abzubremsen“, erklärt Peter Hrubec, Prokurist beim Wohnbau-Finanz-Experten Infina.
Staatsschulden halten das Zinsniveau in Zaum
Im zweiten Quartal 2021 waren noch 39,3 Prozent der neu vergebenen Wohnbaukredite in Österreich variabel verzinst – diese Kreditnehmer würden eine solche Zinserhöhung zu spüren bekommen. Die unter Zinsaspekten jedoch gute Nachricht sind die höchsten Staatsschulden, die entwickelte Staaten in Friedenszeiten je aufgebaut haben. Die Fed, EZB, Bank of England und Bank of Japan nehmen da-rauf entsprechend Rücksicht, was ihre Zinsanhebungsspielräume stark begrenzt. Ansonsten würden die Notenbanken selbst enorme Wertverluste in ihren Anleiheportfolios riskieren.
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