Wohnstudie 2023: Mehrheit der Oberösterreicher zufrieden mit ihrer Wohnsituation
OÖ. Faktoren wie der Ukraine-Krieg, hohe Energiepreise, Inflation und in der Folge steigende Zinsen und Baukosten prägen die Wirtschaft und den Wohnmarkt. Eine aktuelle Intergral-Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkasse beschäftigte sich mit der aktuellen und der gewünschten Wohnsituation der Oberösterreicher.

In Oberösterreich leben 52 Prozent der Befragten im Eigentum, 48 Prozent zur Miete. Die meisten Oberösterreicher wohnen im Hauseigentum (39 Prozent), gefolgt von Mietwohnungen (28 Prozent), Genossenschafts- und Eigentumswohnungen (jeweils 13 Prozent). Die Oberösterreicher wohnen im Durchschnitt auf 118 Quadratmetern. Ein typischer oberösterreichischer Haushalt besteht durchschnittlich laut Umfrage aus 2,4 Personen. Am häufigsten leben die Oberösterreicher mit Partner (41 Prozent).
Die Mehrheit (79 Prozent) der Befragten in Oberösterreich ist mit der eigenen Wohnsituation zufrieden. Ausschlaggebend für die Zufriedenheit sind vor allem die eigenen Außenflächen (86 Prozent), die Größe der Wohnung (84 Prozent), die Lage (83 Prozent), das Vertragsverhältnis (79 Prozent) und die Wohngegend (78 Prozent). Wenn die Befragten ihre Wohnsituation ändern könnten, dann sollte es insbesondere bei Energiekosten, Nachhaltigkeitsaspekten und Wohnkosten Verbesserungen geben.
Wohnkosten
Die durchschnittlichen monatlichen Wohnkosten liegen in Oberösterreich mit 674 Euro leicht über dem österreichweiten Durchschnitt (647 Euro). In den letzten sieben Jahren sind die monatlichen Wohnkosten um etwa 170 Euro angestiegen. 59 Prozent der Befragten in Oberösterreich leben in Gebäuden, die zwischen 15 und 60 Jahre alt sind (österreichweit ebenfalls 59 Prozent), 22 Prozent der Immobilien wurden in den letzten 15 Jahren errichtet. Die Oberösterreicher sind sich der Probleme eines älteren Gebäudebestandes bewusst und möchten in den nächsten Jahren die hohen Energiekosten ihres Hauses mittels thermischer Sanierung (31 Prozent) bzw. einem Heizungswechsel (17 Prozent) reduzieren.
Der Großteil der Haushalte in Oberösterreich heizt aktuell laut Umfrage entweder mit Gas (38 Prozent) oder Fernwärme (28 Prozent), wobei das Heizen mit Pellets/Holz (18 Prozent) aufholt. Bei einer Sanierung oder Änderung der Heizform wird die Wärmepumpe (46 Prozent) klar bevorzugt. „Eine thermische Sanierung und energieeffiziente Maßnahmen sind sowohl für unser individuelles Wohlbefinden als auch für die Umwelt von großer Bedeutung. Zusätzlich werden die künftigen Betriebskosten – wie etwa die Energiekosten – reduziert und der Wert der Immobilie gesteigert. Je gesamthafter die Planung erfolgt, desto effizienter ist die Umsetzung“, sagt Ernst Mittermair, Geschäftsführer s Real Oberösterreich.
Das Eigenheim als Zukunftsvorsorge
Mit dem Inkrafttreten der sogenannten KIM-Verordnung im August 2022 wurden deutlich strengere Richtlinien – mit April 2023 wieder etwas gelockert wurden – für die Immobilienkreditvergabe festgelegt. Diese geänderten Anforderungen sowie die Teuerung führten zu einem deutlichen Rückgang der Wohnkredite. „Gerade für junge Menschen ist ein Eigenheim eine gute Möglichkeit der Zukunftsvorsorge. Doch durch diese Richtlinien wird sowohl das Schaffen von Eigentum als auch leistbares Wohnen erheblich erschwert. Es sind jetzt klare und umfassende Änderungen notwendig, die dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld Rechnung tragen“, erklärt Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse OÖ.
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