Ostern steht vor der Tür, und so wie jedes Jahr warten auch heuer zwischen Karsamstag und Ostermontag viele bunte Tips-Ostereier auf unsere wanderfreudigen Leser. Die urwaldartigen Traun-Donauauen im Südosten von Linz bieten dabei ideale Voraussetzungen für zwei unterschiedlich lange, erlebnisreiche Osterpirschgänge.
von MICHAEL WASNER
Ein 10-Minuten-Abstecher führt westlich am Damm zur fotogenen Aussichtsbrücke über den Kleinen Weikerlsee (1; mit der Straßenbahn Anreisende erreichen diese vom Lunaplatz auf dem Durchgang durch die ringförmig angeordnete Reihenhausanlage). Wir marschieren wieder retour und nehmen nach den eingezäunten Überlaufbecken links den von einer Kette abgesperrten Auweg hinaus zur Traun, wo wir auf die Beschilderung des Weikerlsee- Rundwegs stoßen. Ein schmaler Pfad führt entlang eines Fluters zum Großen Weikerlsee. Mit Kinderwagen ist es ratsamer auf den asphaltierten Begleitweg der Traun bis zur Wehr des nächsten Seiten_ uters auszuweichen – man wird an der Donaumündung mit schönem Linz-Blick (2) entschädigt. Seeidylle findet man allerdings nur am beschilderten Fischersteig, der sich durch das Ufergehölz (gute Beobachtungsplätze für das Tierleben im und über dem Wasser) in die östliche Seeecke hinüberschlängelt. Dort be_ nden sich noch einige Überbleibsel des ehemaligen Vöest- Strandbades (3). Darunter auch die alte Zufahrt, der wir entlang des Ostufers zur nächsten Gabelung folgen. In einer Zusatzschleife führt der Weikerlsee-Rundweg (nur auf der Schildrückseite ablesbar) nun vom See weg in das Augebiet. Die unter Naturschutz stehenden Traun-Donauauen sind in ihrer Art einzigartig und werden naturnah bewirtschaftet. Ein Teil des 120 Jahre alten Schwarzpappelbestandes (4) erfreut sich jedoch noch bester Gesundheit. Achtgeben sollten Bärlauchsammler dann bei der folgenden Lichtung, an der sich der „Gesundbrunnen“ mit den im Frühling ähnlich aussehenden, tödlich giftigen Blättern der Herbstzeitlose (5) vereinigt. Bei einer Fahrverbotstafel biegen wir rechts ab und erreichen beim nächsten Wegschild eine seichte Furt; links endet ein idyllischer Altarm des Mitterwassers (6). Ein Stück weiter sorgen einige große Trichter im Boden für Rätselraten (7): Sie stammen aus dem 2. Weltkrieg, von eingeschlagenen Fliegerbomben der Alliierten. Zwischen Schlüsselblumen und Blausternchen erreichen wir eine große Wiese (8) und marschieren entlang der Stromleitung zurück zu den Pappelbeständen und zum Weikerlsee, wo wir unseren Rundweg beschließen. Pfad_ ndervariante Mitterwasser - Schwaigau (3 Std.; keine Markierung) Weikerlsee Rundweg bis zum Altarm Mitterwasser (6). Beim Wegschild links in den Seitenweg einschwenkend erreichen wir parallel zum Altarm das Mitterwasser und folgen seinem naturbelassenen Lauf, bis uns ein Übergang (9; der zuvor quer über das Wasser liegende Baumstamm ist dazu eher nicht geeignet) eine sichere Überschreitung zum gegenüber parallel verlaufenden Hochwasserdamm (10) erlaubt. Von hier haben wir einen schönen Ausblick über das Gewässer und können das zahlreiche Entenvolk, den Eisvogel oder vielleicht sogar einen Graureiher bei der Futtersuche beobachten. Von rechts führt ein Straßerl mit anschließendem Holzablageplatz an den Damm heran. Auf ihm stand einst das beliebte Aus_ ugsgasthaus „Christl in der Schwaigau“ (11), von dessen Anwesen einzig die im Verfall befindliche Holzscheune übrig blieb. 300 m danach endet der Damm und wir tauchen auf schmalem Pfad in den urigen Auwald (12) ein. Bärlauch begrünt den Boden, dazwischen ragt das Totholz in allen möglichen Alters- und Zerfallsstufen heraus. Das Ufer säumt nun ein Schilfgürtel, der den Durchblick auf das stille Wasser noch reizvoller erscheinen lässt. Nach etwa 500 m, noch vor dem Windbruch, entfernen wir uns rechts auf einem Steiglein vom Mitterwasser und biegen kurz danach abermals rechts ab. Wir kommen auf eine aufgeforstete Lichtung und gelangen auf breiterem Weg zu einem Steg, auf dem wir ein Wasser überqueren, dem Pfad hinaus zum Hochstand folgen und die Glashäuser einer Gärtnerei anvisieren. Auf der Probstaustraße über einen Bach und diesem links aufwärts folgen. Hier _ ndet man Flora und Fauna auf engstem Raum: Ein dichter Schilfgürtel (13) bietet idealen Lebensraum für Amphibien und Wasservögel, während der angrenzende Auwald (14) einen der letzten wilden Schneeglöckerlbestände im Linzer Raum beherbergt. Wir begleiten das Gerinne zurück zur Schwaigaustraße und gelangen, rechts einschwenkend, zu zwei Bauernhöfen mit Marterl. Dort geradeaus über den Feldweg dem Damm zu und auf diesem zurück zum Ausgangspunkt.
ANFAHRT:
Mona Lisa-Tunnelportal in Ebelsberg Richtung Pichling, Traundorferstraße - Heliosallee in die Solarcity (Straßenbahnhaltestelle Lunaplatz). Nach dem Lunaplatz die Ampelkreuzung geradeaus zur Linksabzweigung Sportpark Pichling und die Weikerlseestraße auf den Damm.
AUSGANGSPUNKT: Hochwasserdamm (Parkgelegenheit
entlang der eingezäunten Überlaufbecken).
TOUREN-INFO:
Weikerlsee Rundweg (1 ½ Std.; gut beschildert; auch für Kinderwagen geeignet)
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.