Dort, wo die Ausläufer des Hausrucks in sanften Geländewellen gegen die Ebenen des Traunviertels übergehen, breitet sich die kleine Landgemeinde Pichl, deren Liebreiz und Beschaulichkeit selbst den Lärm der durchziehenden Autobahn verstummen lässt und mit sieben bestens beschilderten Wanderrouten zum Umsteigen auf Schusters Rappen verleitet. Am 9,5 km langen Irrach-Höhenweg, der schöne Ausblicke freigebend auch im Winter gut begehbar ist, kommen sowohl Naturgenießer, als auch Kunstliebhaber voll auf ihre Rechnung.
von MICHAEL WASNER
Vom Gemeindeamt (1; Wanderinfos links vor dem Eingang) Blickrichtung Kirche (2; urkundlich im 11. Jh. erwähnt, im 18. Jh. von J. M. Brunner barockisiert, Altarbilder von B. Altomonte) be_ nden sich an der folgenden Kreuzung die ersten gelben Wegschilder mit Wandersymbol und Gemeindewappen. Der Irrach- Höhenweg Nr. 2 ist mit blauen Richtungspfeilen versehen. Sie leiten vorerst etwas verwinkelt durch das Ortszentrum, dann auf der Sportplatzstraße der Autobahn zu. Rechter Hand wird Schloss Etzelsdorf (3) sichtbar, welches bereits 1134 urkundliche Erwähnung fand. Nach dem Autobahndurchlass passieren wir die Sportanlagen und steigen einen romantischen Hohlweg (4) aufwärts. Der Autolärm verstummt, bald ergeben sich nette Rückblicke auf Pichl. Auf der Anhöhe den Güterweg links nach Holzhäusern und bei der Ortstafel gleich wieder rechts, abwechselnd durch Wiesen und Wald, durch eine Geländewelle zur nächsten freien Anhöhe (5), die uns nun auch die Sicht auf die südlich angrenzende Gemeinde Gunskirchen eröffnet. Auf der Fallsdorfer Landesstraße wechseln auch wir kurz das Gemeindegebiet, um der in einer Talsenke gelegenen, 1729 erbauten Filialkirche St. Peter (6) einen Kurzbesuch abzustatten (381 m – 1 Std.). Jenseits der Landesstraße geht es im Wald wieder aufwärts zur Anhöhe „Am Irrach“ (445m; schöner Traunsteinblick), dann entlang des Waldsaumes auf ein freies Feld. Sollte durch Schneeverwehungen der Weiterweg nicht gut erkennbar sein, so halten wir einfach auf den nahen Bauernhof zu, wo wir in den vorbeiführenden Güterweg rechts einschwenken und die nahe Ortschaft Haag ansteuern. Blickfang ist der prächtig ausgebaute Fuchsbergerhof (7). Im stilvoll renovierten Kellergewölbe können sich Gruppen ab 20 Personen gegen Voranmeldung (07247/6832 od. 0664/3952133) kulinarisch verwöhnen lassen. An der Ortstafel vereint sich der Irrach-Höhenweg mit dem Jakobsweg Nr. 3 und es geht auf verschlungenen Feld- und Waldwegerln zügig abwärts nach Unterirrach zur St. Jakobskirche (8), 1385 von den Schlossherrn aus Etzelsdorf und Haiding gemeinsam erbaut. Diese wurden später in der Gruft beigesetzt. Ihre heutige Form erhielt die Kirche durch den Umbau 1743. Aus dieser Zeit stammt auch die von den Schwanthalern gefertigte Inneneinrichtung. Der Schlüssel zur Besichtigung ist gegenüber im Haus Nr. 6 erhältlich. Mit Blick auf die Innbachsenke passieren wir am Weiterweg einen gut erhaltenen Troadkast`n (9) und nach dem Autobahndurchlass die Krezhammerkapelle (10), an der die Rabbilegende nachzulesen ist. Nun auf der Vorrangstraße durch den Ort Schnittering und links weg zum Innbach, der uns durch mannshohe Schilfgürtel (11) und einen Weidenlehrpfad (12) ins Zentrum von Pichl zurückleitet.
ANFAHRT
A8 Abfahrt Pichl/Bad Schallerbach und über Geisensheim nach Pichl bei Wels
AUSGANGSPUNKT: Gemeindeamt Pichl (332 m; Parkplatz
kurz davor rechts der Bushaltestelle).
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 2 ½ Stunden
ANSTIEGE: ca. 200 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Straßen mit Gehsteig, Güter-, Waldund
Feldwege
EINKEHRMÖGLICHKEIT: Gh. Hochhauser (Ruhetag Mo+Di)
und Nöhammers Kaffeehaus (tägl.)
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.