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Der Leitzins bleibt niedrig, die verschiedenen Förderungen der Länder ungebremst optimistisch – viele Menschen sehen die Zeit für das eigene Traumheim endlich gekommen. Dabei legen gerade junge Bauherren vermehrt Wert auf ökologische Baustoffe. Auch die Branche selbst erfindet sich abermals neu, so ist zum Beispiel gerade der Markt für Fertighäuser am Wachsen wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Foto: pixabay
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Mittlerweile ist inzwischen fast jedes dritte, neugebaute Eigenheim ein Fertighaus. Moderne Paare scheinen „schlüsselfertig„ wohl mehr zu schätzen – ein Umstand, den sich gerade Hersteller von individualisierbaren Hausmodellen zu Nutzen machten. Mit modernen Fertigungstechniken werden nämlich auch für Fertigteilbauweise endlich Themen wie Passiv- oder Niedrigenergiebauweise endlich relevant. Neben der Planbarkeit und der kurzen Stellzeit sind es gerade heimische Hersteller, die mit ökologischen Bau- und Dämmstoffen aus Österreich immer mehr Kunden von sich überzeugen können. Gerade beim Thema Dämmung erfahren seit Jahrzehnten ungenutzte Stoffe wie Lehm, Schilf oder Hanf eine erfreuliche Renaissance. Diese Dämmvarianten erfüllen nicht nur sämtliche gesetzlichen Auflagen, sondern stehen der ur-österreichischen Ziegel + Styropor Kombination in Leistung und Energieeffizienz in nichts nach – bei weitaus besserem Raumklima.

Zellulose-Dämmungen zum Beispiel wird aus recyceltem Altpapier hergestellt und weist eine geringe Umweltbelastung bei der Herstellung auf. Sie lässt sich einschütten, in Plattenform verbauen oder kann auch in bereits existierende Zwischenräume eingeblasen werden.  Ähnlich wie bei Holzfaserplatten, die aus zerriebenem Holzresten hergestellt werden, dampfen keine schädlichen Chemikalien über Jahre hinweg in den Wohnraum aus. Beide Materialien weisen neben sehr guten Dämmwerten auch hervorragende Schalldämmwerte auf.

See- und Wiesengras wird zu Zellulose weiterverarbeitet und als Stopfdämmstoff verwendet. Absolut natürlich, nachwachsend und in Österreich in Hülle und Fülle zu finden. Flachs wird zunächst zu Vlies verarbeitet und danach weiter zu Platten verklebt. Dabei kommen Stärkekleber zum Einsatz, die Flachs als Dämmstoff damit weiter unbedenklich machen. Flachsmatten eignen sich auch hervorragend zur Innen- und Außendämmung!

Hanf wird bereits seit einigen Jahren wieder vermehrt in Niederösterreich angebaut. Ähnlich wie beim Flachs wird der Industriehanf zuerst zu einem Vlies verarbeitet und im Anschluss zu Matten oder Platten verpresst. So ist ein Fertighaus, das aus Österreich stammt und mit Hanf gedämmt wird, ein echtes Stück heimischer Ingenieurskunst – der Hanf selbst wird dabei oft zur Wand- und Dachdämmung hergezogen. Hanf gilt darüber hinaus von Natur aus als fungizid und antibakteriell, ein weiteres Plus gerade beim Hausbau.

Kork ist zwar kein heimisches Naturprodukt per se, wird aber ebenfalls vermehrt zur Dämmung in den letzten Jahren herangezogen. Korkrinden werden dabei zerkleinert und mit eigenen Harzen zu Platten verklebt. Kork gilt als besonders verrottungs- und fäulnisfest und weist ebenso hohe Resistenzen gegenüber Schädlingen und Bakterien auf.

Schilfrohr wird meist mit Draht zu Matten verflochten und wird meist bei der Dachdämmung und der Außenputzträgerdämmung verwendet. Besonders im Osten Österreichs fand Schild seit jeher in Verbindung mit Lehm Verwendung und kommt bei der Aufbereitung vollkommen ohne Chemie aus. Wer gerade im deutschsprachigem Raum Bauen will, der hat durch die vielen Naturprodukte mittlerweile sogar die Qual der Wahl. Durch bessere Herstellungsverfahren und zunehmendem Verständnis für die Bedürfnisse junger Bauherren befindet sich die Baubranche in Österreich in der erfreulichen Lage, gleich mehrere heimische, ökologisch unbedenkliche Dämmvarianten anbieten zu können. Wie immer empfiehlt sich hier aber nicht nur ein unparteiischer Berater, sondern Recherche und die Einholung gleich mehrerer Angebote und Gutachten – schließlich kann man das Eigenheim gar nicht gut genug planen!

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