Wer wollte nicht immer schon einmal Rotkäppchen beim Besuch der Großmutter begleiten, mit Schneewittchen und den sieben Zwergen an einem Tisch sitzen oder Frau Holle beim Schütteln ihres Kissens beobachten? All diese Kindheitsträume und noch viele mehr können am Weg zum Egelsee, im zauberhaften Unteracher Märchenwald, aufgefrischt und verwirklicht werden.
von Michael WASNER
Den gelben Wegschildern Egelsee folgend auf der Straße 100 m zurück, links und gleich wieder rechts auf dem Wiesenweg, einen Bach übersetzend, zu einem Güterweg und diesen aufwärts zur nächsten Abzweigung. Mit netten Ausblicken auf das Höllengebirge und den Attersee entlang eines Wildgeheges dem Wald zu – Wegteilung (545 m – 15 Min.). Gleich zwei Varianten führen von hier zum Egelsee (eine über den Druckerhof in 40 Minuten, die andere entlang des Märchenwanderweges in 50 Min.), die sich zu einer netten Runde vereinen lassen. Um unsere Kleinen nicht länger auf die Folter zu spannen, wählen wir für den Hinweg die etwas längere Variante und schwenken rechts über eine Bachbrücke in den eben verlaufenden Waldweg ein. Weiß-rot weiße Farbzeichen leisten im dichten Baumdschungel gute Dienste. Nach zwei weiteren Bachquerungen weicht dieser einer Streuobstwiese und wir erreichen das Roithbauerngut an der Druckerstraße. 100 m unterhalb weisen Zwerge den Einstieg in den Märchenwald. Ein von Rastplätzen gesäumter, kinderwagentauglicher Kiesweg entführt auf Schritt und Tritt ins Zauberreich der Fabelwesen, lässt eine Märchen _ gur nach der anderen passieren. Wer nach 400 m glaubt, schon genug erlebt zu haben, kann nach dem Hexenhaus links in 20 Min. zum Egelsee aufsteigen. Doch der Märchenweg endet erst nach weiteren 800 m an der Egelseestraße (kleiner Parkplatz). Auf dieser aufwärts bis zum Schranken und über Wiesen an den Egelsee (624 m – gute Stunde). Der bis 7 m tiefe Moorsee verdankt seine Entstehung der letzten Eiszeit. Seine Ufer stehen unter Naturschutz. Allein das Vorkommen von 6 Insekten fangenden P_ anzen und 12 Orchideenarten spiegelt die vielfältige Flora wider. Ein von Geländern begrenzter, bekiester Weg lässt uns West- und Südseite des Schutzgebietes erkunden, dazwischen führt ein mit Brettern ausgelegter Stichweg direkt ans Seeufer. Mit Blick auf die westliche Wandflucht des Höllengebirges wird noch der sanfte Wiesenhügel vor den Holzberghäusern erklommen, ehe auf Alm- und Waldwegen das Gasthaus Druckerhof (653 m – 1 ½ Std.; Dienstag gesp.) angesteuert wird. Bei guter, bodenständiger Küche kann man sich im Gastgarten von den Wanderstrapazen erholen und dabei die wunderschöne Aussicht über den Attersee, das Höllengebirge bis hin zum Leonsberg und Schafberg genießen. Diese begleitet uns auch noch ein kurzes Stück über das Almgelände, bis wir Richtung Unterach im schattigen Mischwald untertauchen und auf teils ausgehöhlten Wegen steil zum Wildgehege absteigen. Auf bereits bekannter Route geht’s nun in wenigen Minuten zurück zur B115.
ANFAHRT
A1 Abfahrt St. Georgen und B151 nach Unterach
AUSGANGSPUNKT: Unterach/Buchenort (501 m), Parkplatz
an der B151 bei km 28,4 nach
dem Schneiderbach-Übergang.
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 2 Stunden
ANSTIEGE: ca. 200 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Güter-, Wald- und Wiesenwege, sehr
gut markiert
ANMERKUNG: Für Märchenwaldbesucher gibt es
kleine Parkplätze an der Druckerund
Egelseestraße.
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.