Der Wurbauerkogel ist bekannt als exzellenter Aussichtsberg, von dem an klaren Tagen 21 Achttausender zu überblicken sind. Weniger bekannt ist allerdings eine neu markierte Route dorthin. Ein Feuersalamander führt auf alten Jagdsteigen durch die Wälder des Nationalparks, Erlebnisstationen sorgen für Kurzweil bei Erwachsenen und Kindern. Was ist eine Kadaverjüngung, wie entstehen Stelzwurzeln, kann totes Holz leben? Die erstaunlichen Antworten verbergen sich am jüngsten Nationalpark-Themenweg „Natur-Spuren am Wurbauerkogel“.
von Michael Wasner
Die denkmalgeschützte Jugendstilvilla Sonnwend wurde 2001 vom Nationalpark Kalkalpen erworben, renoviert und wird seither als Seminarhotel geführt. Davor im Park be_ ndet sich Station 1 mit Informationen, Steinscheibenspiel und dem Feuersalamander-Wegweiser, der entlang der Parkplätze zum Reiterhof Mayr und auf der Straße, links dann rechts abbiegend, zum Hüttenbauer leitet. Nun am Waldrand einen Ziehweg aufwärts in den Patzlbergwald. Dort immer gut auf den Salamander achten, der uns auf verschlungenem Pfad den Ziehweg mehrmals queren lässt. Dabei passieren wir den Teufelshaufen (Dolomitfelssturz) und Station 2 „Wissenswertes rund um die Bäume“. Sanft ansteigend dringen wir immer tiefer in das urige Waldgebiet vor, umgehen nördlich den Gipfel des Patzlberges (896 m) und überschreiten auf einem Sattel (825 m) die Grenze in den Nationalpark Kalkalpen, wo genügend Fichtenzapfen für den Wurfbewerb (3) zu _ nden sind. Während nun der Leitersteig zum Haslersgatter weiter aufwärts zieht, steigen wir am Patzlbergsteig durch die wildromantische Süd_ anke (Station 4, Vorsicht mit Kindern) steil ins Salzatal (773 m) ab und verlassen auf dem Bachsteg wieder das Naturschutzgebiet. Hier treffen wir auf eine Forststraße, in der folgenden Rechtskehre auf das Jagdhaus Salzahütte. Gemütlich könnte man nun auf Route 1 die Straßenkehren hinaufwandern, oder am Ausgang der Rechtskehre links aufwärts den Naturspuren zum „Nationalpark-Blick“ (Station 5 – 852 m) folgen. Ein Fernrohr steht zur Ausschau bereit, und mit etwas Glück erspäht man in den gegenüber liegenden Felswänden Gämsen. Noch einmal lässt sich die Forststraße auf einem parallel verlaufenden Waldpfad umgehen, dann wird diese schmäler, der Wald lichter und wir gelangen auf eine Weide mit der 6. Station. „Das Rad der Zeit“ gewährt nicht nur einen Einblick in die Entstehung, sondern auch einen netten Ausblick auf die Bergwelt des Windischgarstner Tales. In Blickrichtung Pyhrgas folgen wir dem Saumweg weiter zum Gehöft Großkleiner. Nun rechts die Zufahrt zur Straße und abermals rechts, vorbei am Informationstand 7, zur 8. und letzten Station, den Panoramaturm Wurbauerkogel (858 m – 2 Std. reine Gehzeit!). Unten wartet ein Shop mit Nationalpark Infos, in den Obergeschoßen: 4 Euro Eintritt für die Ausstellung „Faszination Fels“, den Natur- _ lm „Paradies aus Stein“ und die Aussichtsterrasse. Daneben lädt der Berggasthof „Beim Turm“ zu Rast und Stärkung ein. Als Rückweg empfehlen sich die Routen 2 und 8. Vorerst auf 2, rechts neben der Rodelbahn gemeinsam mit dem Bogenparcours, den aussichtsreichen Kamm abwärts in einen Sattel (730 m – 25 Min., Wegkreuzung 3,4,5,8). Rechts auf 8 zur Bannholzmauer einschwenken. Nach 10 Minuten weitere Wegteilung: Geradeaus verführt die Bannholzmauer (750 m, Gipfelbank mit Tiefblick in den Mayrwinkl) zu einem halbstündigen Abstecher, während links die 8 über den auslaufenden Höhenrücken sanft ins Salzatal hinableitet.
ANFAHRT
A9 Roßleithen, Osteinfahrt Windischgarsten (Linzerstraße): vor der Brücke über den Salzabach scharf links auf der Salzastraße nach Mayrwinkl
AUSGANGSPUNKT: Nationalparkhotel Villa Sonnwend
(630 m, Parkgelegenheit)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 Stunden
ANSTIEGE: 280 m
WEGBESCHAFFENHEIT: großteils Waldpfade, Güter- und Forstwege
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.