Anlässlich des 175-Jahr-Jubliäums der Pferdeeisenbahn wurde die als Spazierweg schon immer beliebte Stadttrasse zwischen Rathaus und Engelhof zu einem zeitgemäßen Themenweg adaptiert. Hinweise auf alte Relikte, informative Schautafeln und Aktivstationen lassen die zwei Kilometer lange Strecke zwischen Rathaus und Engelhof zum lehrreichen Wandervergnügen für Jung und Alt, kurz zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden. Am Kapuziner-Parkplatz, beim Durchgang zur Schule, befindet sich die erste von insgesamt fünf Aktivstationen, an denen die Technik der Pferdeeisenbahn spielerisch erlernt und erforscht werden kann. Daneben an der Fahrverbotstafel ein Wegweiser des Themenweges. Er leitet entlang der Schule zum 1836 eröffneten „Alten Bahnhof“. 20 Jahre lang wurden die vom Rathausplatz heraufgezogenen Salzwagen Richtung Budweis befördert, ehe die Pferde arbeitslos und von Damp_ oks ersetzt wurden. Auch Personen wurden in Viererkutschen mitbefördert. Eine Fahrt mit der Pferdeeisenbahn zwischen Gmunden und Linz in unglaublichen sechs Stunden war damals der große Renner und kostete einen Gulden 20 Kreuzer, was dem Kaufpreis von sechs Kilogramm Rind_ eisch entsprach. Vorbei an weiteren Aktivstationen leitet die Trasse aus dem Stadtbereich zur sogenannten „Kerschbaumer Reib“, wo die Attrappe einer Pferdeeisenbahn- Kutsche samt Gespann nicht nur als Rastplatz, sondern auch als Spot für ein Erinnerungsfoto dient. In Begleitung der Bahn geht’s nun durch einen Geländeeinschnitt sanft aufwärts zur Engelhofstraße und auf dieser zum „Ältesten Bahnhof des Europäischen Kontinents, der bis heute dem regulären Eisenbahnbetrieb dient“. Einst „Aufstellbahnhof“ mit Pferdeställen, bei dem erstmals die Gespanne gewechselt wurden. Mit der Bahn anreisende Wanderer könnten von hier in den Rundweg einsteigen. Ein kurzes Stück weiter lädt der Gasthof Engelhof zur Einkehr. Mit der am Parkplatz montierten letzten Aktivstation, die uns das Reisen mit der Pferdeeisenbahn nachvollziehen lässt, endet auch der zwei Kilometer lange Themenweg. Als Rückweg bietet sich nach Überquerung der Scharnsteiner Straße die beim Technologiezentrum beginnende „Krottensee- Runde“ an. Blaue Richtungspfeile leiten über die Krottenseestraße ans Ufer des gleichnamigen Sees. Er steht unter Naturschutz und ist von Verlandung bedroht. Danach wird die Cumberlandstraße gequert, auf einem Parallelweg, an einer Kapelle und der Königinvilla (100 Meter links vom Weg) vorbei, wieder angesteuert. Gegenüber das im 19. Jahrhundert von König Georg von Hannover im Tudorstil umgebaute Schloss Cumberland, heute eine Landesp _ egeanstalt. 100 Meter weiter verlassen wir die Krottensee- Runde und biegen links in die Straße „Cumberlandpark“ ein, von deren westlichem Ende – rechts von Garagen – ein Serpentinenabgang zur Linzer Straße und Marienbrücke über die Traun hinunterführt. Nach deren Überschreitung dem romantischen Uferweg folgen. Bis 1836 trabten hier die Pferde, wenn sie die in Stadl-Paura entleerten Salzzillen traunaufwärts zum Rathausplatz zogen. Vorbei an „Lenaus Morgensitz“ erreichen auch wir ihn in einer Viertelstunde. Vor dem Rathaus erinnern Schautafeln an die Blütezeit des Salzhandels: Das „weiße Gold“ wurde hier von den aus Ebensee eintreffenden Zillen entladen, im Rathauskeller zwischengelagert, in Kufen verpackt und auf eigene Salzwagen verladen, die dann von der „k.k. privilegierten Erste Eisenbahn- Gesellschaft“ auf Schienen zur weiteren Fracht- und Personenaufnahme am Bahnhof, durch Kammerhofgasse – Trauntor und Georgstraße gezogen wurden.
ANFAHRT
A1 Abfahrt Steyrermühl oder Regau und B144 Gmunden; Vorchdorfer Lokalbahn
AUSGANGSPUNKT: Gmunden/Rathausplatz (kaum
Parkmöglichkeit, daher steigt man
besser vom Kapuziner-Parkplatz in
Traundorf in den Themenweg ein)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: ca. 2 Stunden
WEGBESCHAFFENHEIT: Straßen und Flurwege ohne nennenswerte
Steigung
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.