Nicht nur Brettlfans kommen in Hinterstoder voll auf ihre Kosten, auch der Spaziergänger findet eine Anzahl geräumter Wege vor, um fernab des Skitrubels die zauberhafte Winterlandschaft mit ihren zahlreichen Naturschönheiten zu erkunden. Auf der von der Sonne begünstigten linken Talseite der Steyr lässt sich der Flötzersteig mit den Kneipp-, Öttl- und Polsterlucken- Rundwegen gut kombinieren und zu einer zünftigen Winterrunde ausweiten.
von Michael Wasner
Ganz hinten links führt vom Parkplatz ein geräumter Weg ans Steyrufer, wo wir uns den orangen Wegpfeilen der Kneipp-Promenade durch den romantischen Auwald anschließen. Am nächsten Steg die Steyrseite wechseln. Mit dem einmündenden Flötzersteig gemeinsam durch die großzügig gestaltete Kneipp-Anlage, welche vom Wasser der Steyr gespeist wird. Nahezu eben den Fluss weiter aufwärts zu einer Straßenkreuzung mit Wegweisern (½ Std.): Während die Kneipp- Promenade nach links über die Wildmeisterbrücke ins Dorfzentrum zurückführt (sehenswert: Alpineum, Pfarrkirche), schwenken wir rechts aufwärts zu den violetten Pfeilen der Öttl-Runde ein. Bald geht das Straßerl in einen Forstweg über. Er ist nicht geräumt, doch haben Schneeschuhwanderer eine gut ausgetretene Fährte hinterlassen, auf der tief ins Seitental des Stegersbaches, in unberührten Winterwald, vorgedrungen wird. Bei einer Wegabzweigung links durch einen weiteren Seitengraben zum frei gelegenen Öttlgut (715 m – 1 ¼ Std.), ein für das Stodertal typischer Bergbauernhof mit kleinen Wohn-, Wirtschafts- und Stallgebäuden. Herrlich ist der Blick hinüber ins Skiparadies Höss und hinaus ins Loigistal, in dem die Vorderstoder Kirche noch gut zu erkennen ist. Auf der Hofzufahrt geht’s dann gemütlich talwärts zur Mündung in eine Forststraße (1 ½ Std.). Links leitet die Öttlrunde in einer schwachen Stunde zurück ins Dorfzentrum. Wollen wir aber noch in die Polsterlucke, so müssen wir uns rechts der Wegtafel zum Schiederweiher anschließen. Schon nach wenigen Minuten wandern wir etwas oberhalb des tief verschneiten Landschaftsjuwels vorbei. Es wird von unterirdischen Quellen gespeist. Die Polsterlucken-Runde wird nun von grünen Wegpfeilen begleitet. Ein rechts abzweigender blauer Wegpfeil bietet eine parallel verlaufende Alpinvariante an. Auch dieser Romantiksteig ist gut ausgetreten. Er passiert vorerst einen Wasserfall, führt leicht erhöht durch die von Bergkiefern bestandene Süd_ anke des Öttlberges und mündet vor einem Fossilienstein (rechter Wegrand) wieder in die Forststraße. Auf beiden Wegen beeindruckt der majestätische Anblick des aus der Polsterlucke aufragenden Dreigestirns Spitzmauer – Brotfall – Gr. Priel. Nun ist es nicht mehr weit ins urige Polsterstüberl (618 m – 2 ½ Std.), welches inmitten dieser grandiosen Talbucht, den Polstermauern zu Füßen liegend, zur Einkehr lädt. Ein Stück dahinter beim Brunnhäusl wenden wir uns aus dem Quellgebiet der Krummen Steyr wieder talaus, queren ihr Gerinne und biegen nach der Wildfütterung Klinsergut links zum Schiederweiher ab, den wir nach Überschreiten einer Loipe am Ufer entlang spazieren. Der Flötzersteig mit seinen Info-Tafeln begleitet nun die Krumme Steyr zur Einmündung in die Steyr und trifft unterhalb auf die Öttl-Runde. Im Nahbereich der Loipe geht es dann recht romantisch in tief eingefrästen Schneewannen abwärts zum Jagdhaus Huem, zum Haufenhof-Ensemble Stegergut und zu den Gebäuden der Württemberg'schen Forstverwaltung. Über die Wildmeisterbrücke wechseln wir dann die Steyrseite und folgen der Uferpromenade zurück zum Parkplatz.
ANFAHRT
A9 Abfahrt St. Pankraz – Verbindungsstraße nach Hinterstoder
AUSGANGSPUNKT: Dorfzentrum, großer Seilbahn-Parkplatz (591 m)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 4 Stunden
ANSTIEGE: 150 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Geräumte Güter- und Forstwege,
gut gespurte Winterwanderwege
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.