Wenn sich die Rieden goldgelb verfärben und die vollreifen Trauben zum Naschen locken, dann ist ein Wanderausfl ug in die Wachau besonders lohnenswert. Zum Beispiel in den malerischen Winzerort Spitz, wo auf gut beschilderten Weinwegen die von jahrhundertealten Steinterrassen geprägten Weinrieden rings um den Tausendeimerberg zu erkunden sind.
von MICHAEL WASNER
Den Kirchenplatz (sehenswert die Pfarrkirche St. Mauritius mit Altarbild vom Kremser Schmidt) verlassen wir durch die Friedhofgasse (kurzer Abstecher zum Schloss Spitz!) und steigen links entlang des Welterbesteiges (gelbe Richtungsschilder mit weißem M-Logo) auf steilen Wiesen zum Burgberg (316 m – ¼ Std., wird auch Tausendeimerberg genannt, weil sein Ertrag in guten Jahren an die 1.000 Eimer, das entspricht 56.000 Liter Wein, bringt) auf. Herrlich ist vom Gipfelkreuz der Blick über die Weinhänge hinab auf Spitz und hinüber zur Ruine Hinterhaus. Der markierte Abstieg führt auf einem Asphaltweg hinab zum Friedhof. An der folgenden Kreuzung verlassen wir den Welterbesteig und schwenken rechts in die Straße „Am Hinterweg“ zum „Spitzer Weinwanderweg“ ein, an dem 38 Info-Tafeln Wissenswertes über Trauben, Winzer und Weine vermitteln. Wein_ aschen dienen mit ihren Flaschenhälsen als Wegweiser. Sie leiten uns die nächsten 3,5 km durch die liebliche Weinlandschaft zum geschichtsträchtigen Roten Tor und über die aussichtsreiche Riede Hartberg (390 m) abwärts zum Güterweg Hartberg, wo wir nach ca. 1 ½ Wanderstunden wieder den bereits bekannten Welterbesteig antreffen. Wer schon ein leichtes Zwicken in den Wadln verspürt, könnte nun in Fortsetzung des Weinweges in einer Viertelstunde zum Kirchenplatz zurückmarschieren. Wer allerdings noch mehr vom schönen Spitz sehen möchte, folgt dem Welterbesteig gemeinsam mit dem orange-grün markierten Panoramaweg Marivino nach rechts zur Setzbergriede. Ein Rasthütterl mit Prachtblick auf den Tausendeimerberg informiert
über Flora und Fauna im Spitzer Graben. Nach Steilabstieg in den Ortsteil Laaben mit der Stempelstelle Donabauer und kurzem Gegenanstieg zum nächsten Weingarten, verlassen wir bei der Tafel „Ausg`steckt is beim Stalzer“ den Welterbesteig und marschieren links den Zornberg 150 m hinab zum Weinheurigen, um für das letzte Stück zurück nach Spitz gerüstet zu sein. Der dazupassende gelbe Wegweiser steht vis-a-vis an der Jauerlingstraße, links von der Gut am Steg- Kapelle, und hat die Bezeichnung „Panoramaweg Spitzer Graben 6“.
Dabei ein Holzschild: Steirerhöh und Marienbründl. In die Hofzufahrt links einschwenkend, geht diese bereits beim letzten Haus in einen steilen Waldweg über, der uns rasch die 100 Höhenmeter hinauf zur Steirerhöh (360 m) gewinnen lässt. Weniger steil doch ungemein romantisch verläuft der Abstieg über`s Marienbründl zum einmündenden Spitzerweg 4 und weiter zur Ruine Hinterhaus (275 m), die uns von ihrem noch gut erhaltenen Bergfried einen herrlichen Ausblick auf die Donau, Spitz und den Tausendeimerberg bietet. Auf 4 erfolgt auch der Abstieg zur romantischen Wegpromenade Auf der Wehr mit der einsturzgefährdeten alten Mühle. Über die Donaupromenade geht’s zurück zu den Parkplätzen an der B3, oder auf der Hauptstraße zum Schlossparkplatz.
ANFAHRT
A1 Melk und über die Donaubrücke zur B3 nach Spitz
AUSGANGSPUNKT: Kirchenplatz Spitz (223 m; Parkplätze
an der B3 Donaulände, oder – wer
die enge Ortseinfahrt nicht scheut –
beim Schloss)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 - 3 ½ Std.
ANSTIEGE: ca. 400 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Waldpfade, Güter- und Karrenwege
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.