Mit der „Marterlroas“ hat nun auch die nördlich an die Bezirksstadt Grieskirchen angrenzende Gemeinde Pollham einen eigenen Wanderweg. Einen gut beschilderten, 10 km langen Rundweg in der sanfthügeligen Kulturlandschaft des Hausrucks, bespickt mit Aussichtsplätzen und zahlreichen religiösen Kleindenkmälern.
von Michael WASNER
Namensgebend für Pollham war das bayerische Adelsgeschlecht der Polheimer, welches hier eine Burg und mehrere Besitztümer besaß. Auch die erstmals 1110 urkundlich erwähnte Vorgängerkirche stammt von ihnen. Der jetzige Kirchenbau wurde 1908 in gotischem Stil über dem alten errichtet und beherbergt farbenfrohe Glasfenster sowie einen kunstvollen Kreuzweg. Beim Friedhofseingang befindet sich die erste von drei Polheimer Geschichtstafeln. Wir spazieren nun vorbei am Pollhamerhof der „Singenden Wirtin“ (Dienstag Ruhetag) und dem Pfarrhof (1; Kreuzgewölbe von 1783, barocker Dachstuhl) zur Rechtsabzweigung der Straße Forsthof – Michaelenbach, wo wir den ersten Richtungspfeil der Marterlroas vor_ nden und die Steffelmayr- Kapelle (2; 1881 als Dank nach überwundener Krankheit) dann am rechten Straßenast das Steiner-Kreuz (3; erinnert an einen tragischen Unfall) passieren. Nach kurzem Anstieg wieder abwärts zur Bezirksstraße und am folgenden Seitenweg (2 Richtungspfeile: links für Abstecher, rechts Weiterweg) Abstecher zum Peham- Gedenkmal (4) und Winkler-Kapelle (5; als Dank für ein erfülltes Leben). Aufwärts zum Sickinger- Marterl (6; Unfall mit Holzfuhrwerk) und im Rechtsbogen nach Forsthof, wo ein aussichtsreicher Abstecher zum Friedenskreuz (7; Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft) führt. Dann tauchen wir für einige Zeit in der Stille des Pollhamer Waldes unter und erreichen Hainbuch. Die Langanger- Kapelle liegt versteckt unterhalb des Hofes (8). Mit nettem Ausblick über das Gemeindegebiet geht’s vorbei an der Hubertuskapelle (9) und der Gipfelkuppe des Rabenberges (462 m; ehem. Burgstelle der Polheimer) zum Ramberghof (10), einst Meierhof der Burgherrn. An der folgenden Wegkreuzung liefert die 2. Geschichtstafel die nötige Erläuterung. Hier lassen wir den blauen Wegpfeil (Anschlussweg) der Marterlroas unbeachtet und folgen dem roten rechts abwärts zur Liasmoar-Kapelle (11) in Kolbing. Gegenüber der Straße entlang von Obstbäumen abwärts zum Polsenzbach und jenseits hoch zum Güterweg, den wir 100 m vor dem Hausleitner-Bildstock (12; tödl. Radunfall) rechts verlassen. Nach dem freien Feld auf dem Saumweg zum oberen Güterweg und aufwärts in die Ortschaft Egg. Am Wendepunkt links 100 m zum Christkreuz (13) mit Einkehrgelegenheit beim „Wirt in Egg“ (Mo gesperrt, Di, Mi ab 17 Uhr, Fr, Sa ab 14 Uhr, So ganztags geöffnet). Mit der Buchmair-Kapelle (14; 1881 als Dank nach überwundener Krankheit erb.) und dem Kitzberger- Kreuz (15; auf Streuobstwiese gleich rechts hinter der Tischlerei) liefert auch der Nachbarort Wackersbuch seinen Beitrag an der Marterlroas. Nach der Abzweigung Tegernbach führt beim nächsten Haus rechts die Markierung aufwärts zur Anhöhe, dann links zum Wildfellnergut, hinter dem aus einem Gebüsch das Hanseder- Kreuz (16; um 1700, nach 2. Weltkrieg als Dank für die gesunde Heimkehr neu errichtet) hervorlugt. Weiter auf der Anhöhe durch Felder und Streuobstwiesen, bis schließlich eine lang gezogene Obstbaumallee, mit Prachtblick auf Pollham, das Ramlgut (17) anvisiert. An der Nordseite des Hofes ein efeuumranktes Leidenskreuz, an der Westseite die 3. Polheimer Geschichtstafel. Nun brauchen wir nur noch ins Quellgebiet der Polsenz abzusteigen.
ANFAHRT
B137 zwischen Schlüsselberg und Grieskirchen Abzweigung nach Parz – Pollham
AUSGANGSPUNKT: Pollham Pfarrkirche (378 m, Parkplatz
gegenüber)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 Stunden
ANSTIEGE: ca. 250 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Güter-, Wald- und Wiesenwege
ANMERKUNG: Besonders schön zur Baumblüte; Folder
zur Marterlroas im Gemeindeamt
und beim Wirt in Egg erhältlich
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.