Enns, die älteste Stadt Österreichs, feiert heuer ihr 800-Jahr- Jubiläum. Doch schon 1000 Jahre zuvor erhob sich auf dem historischen Boden die römische Zivilstadt Lauriacum, der ein 6000 Mann umfassendes Legionslager angegliedert war. Der Ennser Stadt-Erlebnisweg entführt mit seinen Stationen zu einer spannenden Zeitreise durch mehr als 2000 Jahren Kulturgeschichte und folgt dabei einer Route, auf der die Stadt selbst gewandert ist: Vom Römerlager im heutigen Lorch über die „Altenstat“ am Ennsfluss hinauf ins mittelalterliche Stadtzentrum, das sich gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit von seiner schönsten Seite präsentiert.
Von MICHAEL WASNER
An den Parkplätzen informieren Emailtafeln über den Kulturraum Enns (1, mit Weggrafik) und die Römerzeit (2), von der eine freigelegte Ausgrabungsstätte sowie original erhaltene Steinmauern erinnern. Auch in der ehrwürdigen Basilika St. Laurenz (3) sind hinter dem Altar und in der Gruft (nur mit Führung) Fundamente eines Römerhauses mit heidnischem Tempel und einer frühchristlichen Kirche zu sehen. An der Straße gegenüber _ nden wir das erste von mehreren braunen Richtungsschildern des Stadt-Erlebnisweges, die uns vom gotischen Bildstock links in die Straße „Maria Anger“ leiten. Sie führt uns durch die „Porta Decumana“ (4) ins ehemalige Römerlager. Die sehr sparsam angeordneten Wegweiser werden von winzigen, an Pfählen und Häusern angebrachten rot-weißen Pickerln mit dem IVV-Logo kompensiert, wobei das „V“ die Gehrichtung anzeigt. An die längst verschwundene Bischofskirche erinnert Station 5, von der ehemaligen Maria Angerkirche zeugt eine Bildtafel. Am Ende der Straße wird die Lorcher Straße überquert und geradeaus durch die Lagerstraße zur Mauthausner Straße weitermarschiert. Auch die Stadt Enns „wanderte“ nach der Römerzeit weiter östlich ans Ennsufer und bildete dort die „Altenstat“ (6), in die wir durch die schmale Ennsgasse einmarschieren. An der Ennslände gibt es Infos zum „Sumpffluss“ (7 + 9) mit einer Stadtansicht von 1617 und zum heiligen Florian (8). Vom Geologiepark (10, hier kann man den gesamten Lauf der Enns vom Ursprung durch das Gesäuse bis zur Mündung in die Donau in wenigen Schritten nachspazieren) geht es dann an den Schif_ eut (11) vorbei, die verwinkelte Reintalgasse entlang (12 Kupferstich, Infos zu Stadtmauer und Schloss Ennsegg), dann den Ennsberg aufwärts (13, ehem. Wienertor) zur landesfürstlichen Burg (14). Hier wird die Wiener Straße gequert und über die Stiege zur Stadtpfarrkirche St. Marien (15) aufgestiegen. Über Kirchengasse und Pfarrgasse zurück zur Wiener Straße und diese vor zum festlich geschmückten Hauptplatz. Der Erlebnisweg entführt nun nach links durch die verträumte Bräuergasse zum Bäckerturm (16) am Dingol- _ nger Platz und kommt durch die Linzer Straße mit ihren mittelalterlichen Bürgerhäusern (17) wieder retour zum Hauptplatz. Inmitten lädt der Stadtturm (18) zum Besteigen ein und belohnt mit einer grandiosen Aussicht. Vom Stadtamt geht’s dann rechts durch Fürsten- und Schlossgasse, vorbei am renovierten Schloss Ennsegg, hinaus zum Frauenturm (19) an der Mauthausner Straße. Rechter Hand begleitet uns die Einfriedung des Schlosses, an der wir die Infotafel Georgenberg (20) vor_ nden. Der angrenzende Schlosspark mit Aussichtshügel und Lindenallee verführt zu einer Zusatzrunde, während der Erlebnisweg beim Spielplatz links einschwenkt und der Kastanienallee über den mittelalterlichen Wall (21) zum Stiegenabgang in den Bahnhofweg folgt. Auf der Stadlgasse vor zur Ampelkreuzung (22, gegenüber das ehemalige Bürgerspital), wo der Schillhuberweg zur Lorcher Basilika zurückleitet.
ANFAHRT
A1 Enns Ost, im Kreisverkehr Ausfahrt 2 (Asten) bis „Lidl“, rechts Lauriacumstraße
AUSGANGSPUNKT: Lorch, Basilika St. Laurenz
(2 Parkplätze)
SCHLOSSADVENT AUF ENNSEGG: 8. und
9. Dezember von 10 bis 18 Uhr
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 2 bis 4 Stunden für 8 km
WEGBESCHAFFENHEIT: Asphalt, kaum Steigung,
mangelhafte Markierung
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.