Nur wenige Kilometer von Linz entfernt und mit Bus und Bahn gut erreichbar, bietet sich die kleine Marktgemeinde St. Georgen mit einem gut markierten Wegenetz für einen Wanderausflug an, bei dem es viel Interessantes zu entdecken und zu sehen gibt.
von MICHAEL WASNER
An der Friedhof-Straßenseite befindet sich eine große Wanderwegtafel, an der die 10 km lange Marktrunde grün eingezeichnet ist. Sie wird auch für das IVVAbzeichen (Stempel und Planausgabe im Gasthaus Georgi-Hof (am Marktplatz) gewertet. Da der Abgang zwischen Friedhof und Volksschule zurzeit unpassierbar ist, muss vorerst über den Marktplatz ausgewichen werden. Dabei bietet sich die aus verschiedenen Stielepochen geprägte Pfarrkirche (urkundlich seit 1120, schöne Glaswerkfenster) zur Besichtigung an. Von der um 1800 errichteten Mariensäule am Marktplatz schwenken wir links in die Straße „Oberer Markt“ ein und treffen dort wieder auf die grüne Markierung. Diese führt uns über Köhlerweg – Trog auf eine Anhöhe, von der sich erstmals nette Ausblicke über den Markt und die Nachbargemeinde Luftenberg ergeben. Durch ein kleines Waldstück geht es wieder abwärts zur Lungitzerstraße, wo uns die rote IVV-Runde (20 km) Richtung Weingraben nach links verlässt. Der Marktweg folgt weiter der Lungitzerstraße, quert über einen Steg die Gusen und führt längs der Bahn zurück zum Freibad, ehe durch ein Viadukt auf der anderen Bahnseite über verschlungene Wiesen- und Waldwege nach Staffelberg aufgestiegen wird. Ein Bankerl lädt zum Rasten ein. Dahinter wird ein Güterweg gequert und über eine aussichtsreiche Geländekuppe zum nächsten Güterweg abgestiegen. Der Marktweg führt nun in den Derndlgraben und durch diesen aufwärts nach Kirchberg. Da dieser Teil aber mit Höhenverlust und viel Asphalt verbunden ist, ist es besser, man strebt unmarkiert links auf dem Schotterweg den nahen Reiterhof Sperl an. An der unterhalb vorbeiführenden Gillhofstraße treffen wir auf den Donau-Höhenweg, dem wir uns links anschließen. Bei den nächsten Häusern gesellt sich auch die rote IVV-Runde dazu. Beide streben einem Wäldchen zu, wo sich die Routen wieder trennen. Wir bleiben auf der großen IVV-Runde und lassen uns von den roten Wegpfeilen hinauf zu einem Bauernhof und auf Saumwegen über die Anhöhe nach Kirchberg zum Frankenberger Kircherl hinüber leiten. So herrlich die Aussicht auch ist, so traurig ist seine Geschichte: Reste der Westwand zeugen vom 12. Mai 1636, als im Bauernkrieg 300 Aufständische in der Kirche vergeblich Zu_ ucht suchten. Sie wurden von den Truppen eingeschlossen, die Kirche niedergebrannt. Mit weiten Ausblicken auf Enns bis hinaus nach Linz steigen wir den Güterweg abwärts zu den letzten Höfen und biegen links zu einer Kapelle ein. Dort treffen wir wieder auf die grüne Marktwegrunde, die uns hinab zur Stacherlsiedlung und durch einen Waldgraben abwärts zur Mauthausener Straße leitet. Links gegenüber lädt der Longhorn Saloon zur Einkehr ein. Rechts davon leitet das Straßerl zur Trasse der ehemaligen Schleppbahn (auf dieser wurden die für den unterirdischen Stollenbau benötigten KZ-Häftlinge vom Lager Gusen herbeitransportiert), die in die Bahnhofstraße einmündet. Nach dem Viadukt links, dann rechts aufwärts auf die Anhöhe direkt über den Stollen einer in den Kriegsjahren betriebenen Flugzeugfabrik, an die noch der Einfahrtsstollen sowie ein von den Sowjet gesprengter Lüftungsturm im nächsten Waldabschnitt erinnern. Nach dem Wald links über die Wiese zurück zum Parkplatz.
ANFAHRT
ANFAHRT: B3 Steyregg, Abzweigung Pulgarn – Luftenberg – St. Georgen
AUSGANGSPUNKT: St. Georgen, Parkplatz Linzer Straße
gegenüber dem Friedhof (250 m)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 3 Stunden
ANSTIEGE: ca. 200 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Straßen, Wiesen-, Wald- und Feldwege,
auch im Winter geeignet
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.