Unglaublich! In 1.800 m Seehöhe blühen zu Sommerbeginn die Narzissen und das ausnahmslos am Grabnerstein, dem zurecht als „schönster Blumenberg der Steiermark“ bezeichneten Gipfel in den Ostausläufern der Haller Mauern. Fast scheint es, als hätte hier die Schöpfung ihre Visitenkarte ausgelegt, so drängen sich in außergewöhnlicher Dichte die vielfältigsten Alpenblumen direkt an den Wegrand.
von MICHAEL WASNER
Von den oberen Parkplätzen folgen wir rechts der Beschilderung Grabneralm/Admonterhaus zum Waldrand und steigen am alten Forstweg, später auf einer neuen Forststraße aufwärts, wobei sich einige Kehren auf der gut markierten Route abschneiden lassen. Nach etwa 1 ½ Stunden bequemen Waldanstiegs erreichen wir die lieblich gelegene Grabneralm mit dem Grabneralm Haus (1.391 m). Einfach herrlich ist der Blick über das Admonter Talbecken auf die wuchtigen Felsmassive von Buchenstein, Hochtorgruppe und Reichenstein. Und auch der Gipfelsturm entlang des 25 Stationen umfassenden Almlehrpfades beschert ein Schauerlebnis, welches von der Blütenpracht 200 verschiedener Alpenblumen noch gesteigert wird. Die gut markierte Route verlässt östlich den Almboden (darüber die Jungfernscharte), steigt zum Zilmkogel (1.598 m) an und quert eine seichte Mulde, von der man im Bogen durch steinige Latschenhänge gefahrlos auf den Grat zum Grabnerstein (1.847 m – 1 ¼ Std.; Gipfelkreuz, Buchkassette) gelangt. Gegenüber das Gipfelkreuz vom Mittagskogel, im Norden der Nationalpark Kalkalpen, im Südosten der Nationalpark Gesäuse, westlich der Grimming, das Kemetgebirge, der Dachstein und davor Pleschberg, Bosruck und Gr. Pyhrgas als westlicher Eckpfeiler der Haller Mauern. Gut einsehbar ist auch der versicherte Jungfernsteig zum nahen Admonterhaus, der sich nun dem trittsicheren und schwindelfreien Bergwanderer für eine Zusatzrunde anbietet, während die anderen auf gleichem Weg wieder abwärts steigen. Hiezu markiert über den Grat westwärts in eine Steilrinne. Beginn der Versicherung. Über die steile Gratrampe in die Jungfernscharte (1.798 m, Schartenbuch). Jenseits wieder aufwärts und im steten Auf und Ab zum Admonterhaus am Grabnertörl (1.723 m – 1 Std.). Gelegenheit zur Einkehr und der aussichtsreichen Admonter Warte (1.801 m – ½ Std. hin und retour) einen Gipfelbesuch abzustatten. Begleitet von Glockengebimmel geht es nun recht aussichtsreich in 45 Minuten über das blütenübersäte Almgelände abwärts zum kulinarischen Einkehrschwung ins Grabneralm Haus. Wer nun nicht auf gleicher Route weiter absteigen möchte, folgt bei den unteren Almmatten dem alten Almweg 628 über den Bretterlechnerboden zum Buchauersattel. Der schöne Pfad führt anfangs über Wiesen dann durch Wald am Höhenrücken abwärts, kreuzt eine Forststraße und mündet weiter unten in dieselbe (½ Std.). Hier endet der markierte Weg. Nun auf der Forststraße gemütlich abwärts (nach 5 Minuten den Stichweg links ignorieren), bis diese nach weiteren 40 Minuten auf die Kletzenbergstraße trifft, über die wir leicht ansteigend in 5 Minuten den Ausgangspunkt erreichen.
ANFAHRT
A 9 Liezen – B 146 Admont – B 117 Gemeinde Weng auf den Buchauer Sattel
AUSGANGSPUNKT: Abzweigung auf der Passhöhe
(861 m, Parkmöglichkeit)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: 5 – 6 Stunden, ohne Jungfernsteig
1 Stunde kürzer
ANSTIEGE: 1.100 m bzw. 986 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Gut markierte Forststraßen, Almwege
und Bergpfade, den versicherten
Jungfernsteig (Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit erforderlich) nur
bei Trockenheit begehen.
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.