Auf den Brunnbacher Hintergebirgsrunden kommen Genusswanderer wie auch Bergfexe voll auf ihre Kosten. Die kleine führt über den Hochkogel, die große durch die Schluchten des Großen Baches. Bei der Anlaufalm treffen beide wieder zusammen, wo eine Almhütte den Wanderer erwartet.
von MICHAEL WASNER
Für den Hinweg wählen wir den von der Straße rechts abzweigenden Pfad Nr. 488 auf den Kreuzwegsattel, der gleich _ ott im dichten Laubwald aufwärts zieht. Eine ebene Forststraße bringt kurz Erholung, ehe es durch einen Kahlschlag, versüßt durch viele Brombeerstauden, auf den Höhenrücken geht. Gleich danach ist der Kreuzwegsattel (795 m – ¾ Std.) erreicht und wir müssen uns für die gefahrlose Kurzvariante oder den Triftsteig entscheiden.
Kleine Hintergebirgsrunde
Weiter auf Weg 488 über den leicht kupierten Waldrücken zu den aufgelassenen Weiden der Ortbaueralm (schöner Ausblick ins Tal des Großen Baches sowie auf die jenseitigen Waldberge). Abwärts auf eine Forststraße und auf der linken Gabelung der Waldkuppe des Hochkogels zu bis die Markierung wieder rechts auf einen Waldweg leitet. Kurz danach ist links die Abzweigung zum Hochkogel, während der Hauptweg an seiner West- _ anke die Anlaufalm ansteuert. Es lohnt, den leicht ersteigbaren Aussichtsgipfel mitzunehmen. Eine blaue Punktmarkierung folgt dem schmalem Pfad nun recht romantisch zwischen Adlerfarnen hinauf zum Kamm, wo ein Zustieg von der Anlaufalm einmündet, über den wir in wenigen Minuten das Hochkogel- Gipfelkreuz erreichen (1.157 m – 1 ½ Std. vom Kreuzwegsattel). Prachtvoll ist der Blick über die Berge des Hintergebirges hinaus ins Gesäuse und zu den Gipfeln des Sengsen- und Toten Gebirges. Für den Abstieg über den Anlaufboden zu den kulinarischen Schmankerln der Almhütte (982 m; bis Ende Oktober geöffnet, montags geschlossen) benötigen wir 30 Minuten, wobei uns auf halber Strecke ein weiteres „Gipfelkreuz“ erwartet. Ein idyllisches Platzerl zum Rasten und um dem Glockengebimmel des Jungviehs zu lauschen.
Große Hintergebirgsrunde mit Triftsteig (nur für Trittsichere und Schwindelfreie):
Vom Kreuzwegsattel auf Weg 489 abwärts zur Klaushütte am Großen Bach (488 m – ¾ Std.) und auf der Forststraße - auf den Spuren der historischen Waldbahn - den Bachlauf aufwärts zum Annerlsteg (515 m – weitere ¾ Std.). Hier beginnt der mit Seilen, Klammern und Stiften versicherte Klettersteig durch die tief eingefurchten Bachmäander der Großen Schlucht. Auf einem teilweise gut erkennbaren schmalen Steig, auf dem früher von wagemutigen Holzknechten während der Trift die Holzstämme mit langen Stangen „gesteuert“ wurden. Dieser großartige, ca. 2,5 km lange Wegabschnitt durch den Canyon, für den man etwa 1 ½ Stunden benötigt, ließe sich von ängstlichen Personen auf der Forststraße durch mehrere Tunnels wesentlich kürzer umgehen. Nach dem vierten Tunnel mündet der Triftsteig in die Forststraße. Kurz danach, unmittelbar vor dem sehenswerten Schleierfall, beginnt der romantische, teilweise ausgesetzte Steig Nr. 485 durch die Hochschlacht hinauf zur Anlaufalm (1 ½ Std.). Der Rückweg (Nr. 490 – 1 ¼ Std.) verläuft für beide Routen gleich. Vom östlichen Weiderand steigen wir durch Wald zu den „3 Bilder“ ab. Links abbiegend, erreichen wir unterhalb die Forststraße, auf der wir gemütlich abwärts in die Forstsiedlung zurückmarschieren. zur Anlaufalm (1 ½ Std.). Der Rückweg (Nr. 490 – 1 ¼ Std.) verläuft für beide Routen gleich. Vom östlichen Weide¬rand steigen wir durch Wald zu den „3 Bilder“ ab. Links abbiegend, erreichen wir unterhalb die Forststraße, auf der wir gemütlich abwärts in die Forstsiedlung zurückmarschieren.
ANFAHRT:
B 115 Großraming, über die Ennsbrücke und noch 10 km durch den Lumplgraben
AUSGANGSPUNKT: Brunnbach/Schranken, Ende der
öffentlichen Straße (515 m)
TOUREN-INFO:
GEHZEIT: 4 bzw. 6 ½ Stunden
ANSTIEGE: ca. 700 m bzw. 800 m
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.